Wie sicher ist die Propranolol-Therapie bei kindlichem Hämangiom?
Kindliche Hämangiome werden häufig mit dem nicht kardioselektiven Betablocker Propranolol behandelt. Diese Therapieoption scheint sogar eine wirkungsvolle Behandlungsmethode in der nicht-proliferativen Phase der Hämangiome sowie nach Ablauf des ersten Lebensjahres zu sein. Hiervon berichten Wissenschaftler des Department of Pediatric Dermatology & Allergology, Center for Congenital Vascular Anomalies Utrecht, Wilhelmina Children's Hospital, University Medical Center Utrecht, Utrecht, Niederlanden, in einem vor Kurzem publizierten Zeitschriftenartikel. Im Rahmen einer kleinen Studie behandelten die Forscher insgesamt 28 Kinder (21 Mädchen und 7 Jungen) im durchschnittlichen Alter von 8,8 Monaten und einem Hämangiom mit Propranolol. Alle Patienten sprachen auf die Therapie gut an. In zwei Fällen, die zuvor systemisch mit Kortikoiden behandelt wurden, konnten die Steroide erfolgreich reduziert werden. Propranolol erwies sich sogar bei vier Kindern, die älter als vier Jahre waren, als effektive Therapiemethode. Unerwünschte Nebenwirkungen, die eine ärztliche Intervention erforderlich machten, waren nicht dosisabhängig und umfassten eine symptomatische Hypoglykämie (n=2), eine Hypotonie (n=16), eine bronchiale Hyperreagibilität (n=3), unruhigen Schlaf (n=8), eine Obstipation (n=3) und kalte Extremitäten (n=3). Insgesamt scheint Propranolol eine wirkungsvolle Therapiemethode des kindlichen Hämangioms zu sein, so die Autoren. Bezüglich der klinischen Relevanz möglicher Nebenwirkungen der Therapie sollten allerdings weitere Studien durchgeführt werden, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 11.08.2025 - 05:59): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Wie-sicher-ist-die-Propranolol-Therapie-bei-kindlichem-Haema.htm
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