WakeMe - ein neues Alarmgerät schützt Menschen mit einem Undine-Syndroms

Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben mit Unterstützung der Eva Mayr-Stihl-Stiftung, Waiblingen, ein Alarmsystem entwickelt, das Undine-Syndrom-Patienten in schläfrigen Alltagssituationen ein autonomes Leben ermöglichen soll. Das kleine Gerät mit dem Namen „WakeMe“ misst kontinuierlich die Sauerstoffsättigung des Blutes und weckt die Patienten, wenn ein kritischer Schwellwert unterschritten wird.

Menschen, die an dem sehr seltenen kongenitalen zentralen Hypoventilations-Syndrom (CCHS, auch Undine-Syndrom genannt) leiden, haben keinen echten Atemreflex und ersticken beim Einschlafen. Nachts sind die Betroffenen überwacht und werden künstlich beatmet. Schlafen sie jedoch tagsüber ein, ist derzeit noch kein Überwachungs- und Alarmsystem verfügbar. Für diese „schläfrigen Alltagssituationen“ haben Forschende am Institut für Medizingerätetechnik (IMT) der Universität Stuttgart gemeinsam mit Betroffenen und mit Unterstützung der Eva Mayr-Stihl-Stiftung das System WakeMe entwickelt. Es überwacht kontinuierlich die Sauerstoffsättigung im Blut, weckt die Person bei Unterschreitung einer Schwelle zuverlässig und erinnert sie an das Atmen.

WakeMe ist klein, unauffällig und leicht bedienbar

WakeMe_Pott_Gesamtsystem         WakeMe_Pott_Anwendung

Bild © Universität Stuttgart/IMT/Philipp Junger / BU: Beispielhafte Anwendung des Systems WakeMe hinter dem Ohr.

Das kleine, nur knapp 20 Gramm schwere Gerät wird unauffällig hinter dem Ohr getragen und ist einfach zu bedienen. Es beinhaltet einen Microcontroller, einen Sensor zur Messung der Sauerstoffsättigung und der Herzrate sowie ein Wecksystem, bestehend aus je einem Lautsprecher und einem Vibrationsmotor auf beiden Seiten. Dazu kommt ein mobiles Lade- und Aufbewahrungscase, dass eine Betriebsdauer von neun Stunden und den sicheren Transport zum Beispiel auf dem Schulweg gewährleistet.

WakeMe wurde am IMT im Rahmen zweier studentischer Arbeiten und in enger Abstimmung mit Betroffenen und ärztlichem Personal entwickelt. Als nächste Schritte sind unter anderem eine Usability-Untersuchung des Prototyps sowie erster Versuche mit Betroffenen geplant. Um das Gerät den Betroffenen zugänglich machen zu können, werden zudem Kooperationspartner gesucht, die das Projekt unterstützen.

Quelle: PI 11.03.2021, Universität Stuttgart, Institut für Medizingerätetechnik (IMT)

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