Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Cardiff University Brain Research Imaging Centre der Cardiff University, UK, konnte kürzlich in einer Studie zeigen, dass es bei Kindern mit einer BECTS (= Benign Epilepsy with Centro-Temporal Spikes) während der motorischen Kontrolle Unterschiede in den interhemisphärischen Interaktionen gibt. Teilnehmer der Studie waren 21 Kinder mit einer BECTS und 15 altersentsprechende gesunde Kontrollpersonen, die eine Fingerabduktionsaufgabe unter EMG-Kontrolle durchführten. Bei den Untersuchungen wurden die bewegungsassoziierten oszillatorischen Antworten abgeleitet und zwischen beiden Studiengruppen verglichen. In einer Untergruppe der Kinder wurden zudem verhaltenspsychologische Tests durchführt. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass bei den Kindern mit einer BECTS die Handfertigkeit unter dem allgemeinen Durchschnitt lag und in 3 Fällen sogar schwer beeinträchtigt war. Der wesentlichste Befund war jedoch eine Beta-Desynchronität bei den BECTS-Patienten, die mit einer verringerten ipsilateralen Bewegung einherging und deren Prädiktor ein neues Auftreten von epileptischen Anfällen war. Keine Prädiktoren waren das Lebensalter der Patienten, der Medikationsstatus oder die Epilepsie-Dauer. Lateralitäts-Scores wiesen außerdem darauf hin, dass eine geringer lateralisierte MRBD (= movement-related beta desynchronization) ein Prädiktor für eine bessere Handfertigkeit der Studienteilnehmer war. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass veränderte bewegungsassoziierte oszillatorische Antworten im Bereich des ipsilateralen motorischen Kortex bei Kindern mit einer BECTS mit Beeinträchtigungen der motorischen Fähigkeiten assoziiert sind und diese Veränderungen vor allem bei Patienten mit erst kürzlich aufgetretenen Anfällen besonders ausgeprägt sind, so die Autoren.