Verringerte Axonreflex-vermittelte Flarereaktion auf elektrische Reize bei Patienten mit chronisch inflammatorischer demyelinisierender Polyradikuloneuropathie
Die Messung der elektrisch induzierten Axonreflex-Flare ist ein klinischer Test zur Ermittlung der peripheren C-Faser-Nozizeptorfunktion. Wissenschaftler der Universität von Athen in Griechenland sowie der Universitäten Heidelberg und Würzburg haben kürzlich im Rahmen einer Studie die Flare-Flächen von Patienten mit einer chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyradikuloneuropathie (CIDP) mit denen gesunder Personen verglichen. Teilnehmer waren 18 CIPD-Patienten (11 Männer und 7 Frauen) im durchschnittlichen Alter von 51,8 Jahren und 18 altersentsprechende erwachsene gesunde Personen (11 Männer und 7 Frauen, Durchschnittsalter 51,9 Jahre). Die Flare-Antworten wurden durch transkutane elektrische Stimulation hervorgerufen und durch Laser-Doppler-Imaging aufgezeichnet. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass die Patienten mit der CIPD eine signifikante Verringerung des elektrisch induzierten maximalen Flare-Bereichs im Bereich der Fußrückens aufwiesen (t-Wert 2.08, P = 0.04). Dieses erwies sich den Studienautoren zufolge als längenabhängig, was durch einen numerischen Index, der die Ergebnisse mit dem Unterarm und dem Oberschenkel verglich, gemessen wurde. Die wiederholten ANOVA-Messungen (= Varianzanalysen; engl. “analysis of variance”) ergaben schließlich ein Vorliegen von deutlich kleineren Flare-Bereichen in sämtlichen Körperregionen der CIPD-Gruppe. Diese Studienergebnisse zeigen, dass Patienten mit einer chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie eine verringerte Axonreflex-vermittelte Flarereaktion auf elektrische Reize aufweisen, so die Experten. Nach Meinung der Wissenschaftler könnte die Untersuchung der Axon-Flare-Antworten ein effektiver nicht-invasiver und objektiver Test zur Diagnose einer beeinträchtigten C-Faser-Funktion bei CIPD-Patienten sein.
(drs)
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