Seltene Verlaufsform einer Polycythämia vera
Das gemeinsame Auftreten eines spinalen subduralen Hämatoms und einer zerebralen Hämorrhagie ist extrem selten. In einem Zeitschriftenartikel berichten nun jedoch Wissenschaftler der Edip Aktin Stroke Unit, Department of Neurology, Istanbul University, Istanbul Medical School, Istanbul, Türkei, von einem 77-jährigen Patienten, der nach akut einsetzenden Kopfschmerzen mit Schmerzen im unteren Rückenbereich, einer Paraparese und Harnretention ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die klinischen Untersuchungen ergaben ein kraniales sowie ein spinales subdurales Hämatom, die in Beziehung zu einer zerebralen Venenthrombose in Zusammenhang mit einem hämorrhagischen venösen Infarkt standen. Zusätzlich wurde bei dem Patienten eine Polycythämia vera diagnostiziert. Da anamnestisch weder ein Trauma noch ein vorangegangener kranialer Eingriff bekannt waren und auch die Hirnangiographie keinerlei Anzeichen für eine arteriovenöse Fistelbildung oder vaskuläre Malformation erbrachte, vermuten die Wissenschaftler, dass das spinale subdurale Hämatom durch eine Migration von Blut aus dem intrakranialen Kompartment zustande kam. Hierfür sprechen auch die Schmerzen im unteren Rückenbereich, die unmittelbar nach der plötzlichen Kopfschmerzsymptomatik einsetzten, so die Autoren. Den Experten nach ist dies der erste bislang bekannt gewordene Fall eines parallel bestehenden spinalen subduralen Hämatoms und einer zerebralen Hämorrhagie in Assoziation mit einer zerebralen Venenthrombose bei einem Patienten mit einer myeloproliferativen Erkrankung.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 10.08.2025 - 08:52): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Seltene-Verlaufsform-einer-Polycythaemia-vera.htm
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