Reaktivierung einer Toxoplasmose nicht nur bei HIV-Infektion
Eine besondere Gefahr für HIV-Patienten stellen opportunistische Infektionen dar. Eine von ihnen ist bekanntermaßen die Toxoplasmose, die hier in der Regel eine Immunschwäche- bedingte Reaktivierung einer früheren Infektion ist. Doch ein derartiges Wiederauftreten einer Toxoplasmose ist nicht nur bei HIV-Infizierten anzutreffen. Hierauf weisen Wissenschaftler des UniversitätsSpital Zürich, Schweiz, aufgrund einer Kasuistik ihres Krankenhauses in einem vor kurzem veröffentlichten Zeitschriftenartikel hin. Es wird von einem Patienten mit einem anamnestisch bekannten chemotherapeutisch behandelten Non-Hodgkin-Lymphom berichtet, der sechs Wochen nach der Remission Schmerzen und eine progressive Parästhesie im Bereich des rechten Armes entwickelte. Unter der Annahme, dass es sich um ein Rezidiv des Lymphoms handelt, wurde eine Steroidbehandlung eingeleitet und eine Bestrahlungstherapie durchgeführt. Doch trotz aller Bemühungen ärztlicherseits verstarb der Patient fünf Tage später an multiplem Organversagen. Die Autopsie ergab den Befund einer disseminierten Toxoplasmose. Dieser dramatisch verlaufende Fall zeigt, dass bei Patienten mit neoplastischen Erkrankungen, insbesondere mit Lymphomen, wenn sie während oder nach einer Chemotherapie unklare neurologische und pulmonale Symptome oder fieberhafte Zustände aufweisen, grundsätzlich auch eine Toxoplasmose in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit einbezogen werden sollte, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 03.05.2024 - 21:18): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Reaktivierung-einer-Toxoplasmose-nicht-nur-bei-HIV-Infektion.htm
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