Rauchen beschleunigt Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose
Schon länger ist bekannt, dass Zigarettenraucher ein erhöhtes Risiko für eine Multiple Sklerose aufweisen. Inwieweit Rauchen den Krankheitsverlauf beeinflusst, ist jedoch noch nicht geklärt. Wissenschaftler des Department of Neurology am Brigham and Women's Hospital der Harvard Medical School in Boston, USA, haben nun in einer jüngst publizierten Studie die Zusammenhänge zwischen Rauchen und der Progression der Erkrankung anhand klinischer Beobachtungen und Bildmaterial aus Kernspintomografien näher analysiert. Im Rahmen der Langzeitstudie über einen Zeitraum von durchschnittlich 3,29 Jahren untersuchten die Forscher insgesamt 1.465 Patienten mit einer sicher diagnostizierten Multiplen Sklerose, die im Schnitt 9,4 Jahre bestand. Von den Patienten waren 53,2 Prozent (n=780) Nichtraucher, 29,2 Prozent (n=428) waren ehemalige Raucher und 17,5 Prozent (n=257) aktive Raucher. Der Vergleich zwischen den verschiedenen Teilnehmergruppen ergab, dass die aktiven Raucher im Vergleich zu den Nichtrauchern wesentlich schlechtere Werte auf der Expanded Disability Status Scale (EDSS), einem Bewertungssystem zur Erfassung von Einschränkungen bei neurologischen Patienten, aufwiesen. Zudem zeigten sich durch die Kernspintomografie bei Rauchern deutliche Veränderungen in der Gehirnstruktur, wie eine schnellere Zunahme von Gehirnläsionen sowie ein beschleunigter Abbau des Gehirnparenchyms.
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Quellen-URL (abgerufen am 17.05.2024 - 01:23): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Rauchen-beschleunigt-Krankheitsverlauf-der-Multiplen-Skleros.htm
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