Prosaposin ist Biomarker für das mesenchymale Glioblastom
Chinesische Wissenschaftler des Department of Neurosurgery, the First Hospital of China Medical University in Shenyang City konnten offenbar bereits in einer früheren Studie zeigen, dass der neurotrophe Faktor Prosaposin (PSAP) bei Gliomen stark exprimiert ist, von den Tumoren sezerniert wird und das Tumorwachstum begünstigen kann. Welche Rolle PSAP bei dem aggressivsten Glioblastom-Typ, dem mesenchymalen Glioblastom, spielt, ist allerdings bis heute unklar. Dieser Frage sind die Forscher nun vor Kurzem in einer neuen Studie auf den Grund gegangen. Sie führten bioinformatische Analysen durch und setzten das Western-Blotting-Verfahren sowie die quantitative Echtzeit-PCR (RT-qPCR = real-time quantitative PCR) ein, um die Expression des PSAP in verschiedenen Glioblastom-Subtypen zu ermitteln. Die humanen Gliom-Zelllinien und die von Patienten abgeleiteten Gliom-Stammzellen wurden in vitro und in vivo untersucht. Es zeigte sich, dass das mesenchymale Glioblastom unter allen 4 Subtypen die höchsten PSAP-Spiegel exprimierte und abgab, und dass PSAP außerdem die Glioblastom-Invasion und EMT (= epithelial-mesenchymal transition)-ähnlichen Prozesse in vitro und in vivo fördern konnte. Die bioinformatischen Analysen und das Western-Blotting-Verfahren ergaben, dass PSAP hauptsächlich über den TGF-β/Smad-Signalweg eine regulatorische Rolle bei der Glioblastom-Invasion und dem EMT-ähnlichen Prozess spielte. Die Überexpression und Sekretion von Prosaposin könnte ein wichtiger Faktor sein, der die starke Invasivität des mesenchymalen Glioblastoms verursacht, so die Wissenschaftler. Folglich könne Prosaposin ein potentielles Ziel für die Behandlung des mesenchymalen Glioblastoms sein.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Präzisere Messung von Cortisolspiegel mit künstlichem Leuchtsensor
      Cortisol ist ein wichtiges Hormon, das viele wichtige Körperfunktionen wie Blutdruck und Stoffwechsel reguliert. Ein Ungleichgewicht dieses Stresshormons kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Der Cortisolspiegel wird bisher entweder in der Arztpraxis oder in anderen klinischen Einrichtungen gem...
      Mehr
    • Fortschreiten einer Nierenerkrankung anhand von Bluttests erkennen
      Die autosomal-dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) ist die häufigste Erbkrankheit, die zu Nierenversagen führen kann. Eine genaue Vorhersage des Krankheitsverlaufs ist sehr wichtig, um die richtigen Behandlungsmethoden zu wählen und Patienten wirksam zu beraten. Ein Forschungsteam der Un...
      Mehr
    • Starker Anstieg von Keuchhusten-Erkrankungen in Deutschland
      Mit 25.271 Fällen wurden im letzten Jahr mehr als doppelt so viele Keuchhusten-Erkrankungen in Deutschland gemeldet wie im Jahr 2014. Am häufigsten betroffen waren Säuglinge in Alter von unter einem Jahr. Dabei haben gerade Babys und Kleinkinder das bei Weitem größte Risiko eines schweren oder sogar...
      Mehr
    • Neue Studie aus Schweden untersucht klinische Merkmale der FSME bei Erwachsenen
      In Europa nehmen die Erkrankungszahlen der von Zecken übertragenen FSME (= Frühsommer-Meningoenzephalitis) in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zu. Schwedische Wissenschaftler des Karolinska Institutet in Stockholm haben vor Kurzem im Rahmen einer Studie die klinischen Merkmale und den Erkranku...
      Mehr
    • Durch KI und hyperspektrale Bildgebung sofortige Sepsis-Diagnose möglich
      Sepsis ist die Folge einer fehlgeleiteten Immunreaktion auf eine Infektion, die rasch zu Organversagen und Tod führen kann. Obwohl jede Stunde zählt, gestaltet sich gerade die frühzeitige Erkennung in der klinischen Praxis schwierig. Eine neue Studie von Forschenden des Deutschen Krebsforschungszent...
      Mehr
    • Bionisches Knie für eine bessere Bewegung nach Amputation
      Wissenschaftler des K. Lisa Yang Center for Bionics am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein bionisches Knie entwickelt, das Menschen mit Amputationen oberhalb des Knies helfen kann, schneller zu gehen, Treppen zu steigen und Hindernissen leichter auszuweichen, als sie es mit einer h...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 18.08.2025 - 01:26): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Prosaposin-ist-Biomarker-fuer-das-mesenchymale-Glioblastom.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239