Perkutanen Vertebroplastie: Risikofaktoren für Knochenzement-Leckagen-Eine der häufigsten Komplikationen nach PVP
In einer Studie sind Wissenschaftler des Department of Spinal Surgery, Nanfang Hospital, Southern Medical University in Guangzhou, China, kürzlich der Frage nachgegangen, wie hoch die Inzidenz für eine Zementleckage nach perkutaner Vertebroplastie (PVP) genau ist und welche Risikofaktoren hierfür bestehen. Teilnehmer waren 485 Patienten, bei denen im Zeitraum zwischen August 2003 und August 2013 eine PVP durchgeführt wurde. Als potentielle Risikofaktoren für die Zementleckage galten verschiedene klinische und radiologische Merkmale der Patienten, wie das Lebensalter, das Geschlecht, die Diagnose, der operierte Wirbelsäulenbereich, der Operationszugang, der Anästhesie-Typ, das Volumen des Knochenzementes, der Frakturtyp und der Schweregrad der Fraktur. Ob es postoperativ zu einer Zementleckage kam, ermittelten die Forscher anhand radiologischer Untersuchungen, wobei 6 verschiedene Leckage-Typen definiert und die Risikofaktoren für jeden einzelnen Typ analysiert wurden. Es zeigte sich, dass die Inzidenz der Knochenzement-Leckage bei 58,2 % lag. Binäre logistische Analysen ergaben, dass ein größeres Knochenzement-Volumen und ein höherer Fraktur-Schweregrad die wesentlichsten unabhängigen Risikofaktoren für die Zementleckage nach der perkutanen Vertebroplastie waren. Univariate und multinominale logistische Analysen zeigten, dass zu den zusätzlichen Risikofaktoren aber auch der operative Zugangsweg, das Geschlecht und der operierte Bereich gehörten. Durch weitere Analysen fanden die Forscher außerdem heraus, dass im Falle eines bilateralen Zugangs mehr Zement verwendet wurde als bei einer unilateralen Vorgehensweise, dass außerdem Männer mehr Zement injiziert bekamen als Frauen und dass im Bereich der lumbalen Wirbelsäule ein größeres Zement-Volumen eingebracht wurde als im Bereich der thorakalen Wirbelsäule. Das Fazit der Studienautoren: Die Knochenzement-Leckage nach der perkutanen Vertebroplastie hat eine hohe Inzidenz, und die bedeutendsten unabhängigen Risikofaktoren für diese operative Komplikation sind ein höherer Schweregrad der Fraktur und ein größeres Knochenzement-Volumen.
(drs/map)
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