Nur geringe Vergiftungserscheinungen bei Ingestion des "Wandelröschens"?
Das Wandelröschen (Lantana camara) zählt auch in Deutschland zu den beliebtesten Zierpflanzen für Balkon und Garten. Doch Vorsicht: Die gesamte Pflanze soll giftig sein - vor allem aber die reifen und unreifen Steinfrüchte. Wie groß die Toxizität von Lantana camara nun tatsächlich ist, haben vor Kurzem Wissenschaftler der University of California, San Diego, California, USA, im Rahmen einer Studie näher untersucht. Hierzu analysierten sie die Daten des kalifornischen Vergiftungs-Kontrollsystems bezüglich Berichte über Kinder, die im Zeitraum zwischen 1997 und 2008 Bestandteile von Lantana camara zu sich genommen hatten. Insgesamt fanden die Forscher Daten von 641 Patienten im durchschnittlichen Alter von 2,5 Jahren, die der Vergiftungszentrale gemeldet wurden. Die wesentlichsten Symptome der Lantana camara-Ingestion waren Erbrechen (n=30), Bauchschmerzen (n=8), Agitiertheit (n=6), Diarrhoe (n=6), Hals/Mund-Irritationen (n=5), Tachykardie (n=4), Benommenheit (n=3), Übelkeit (n=2) und Mydriasis (n=1). Hinsichtlich der Symptomatik konnte kein Unterschied zwischen Kindern, die reife und Kindern, die unreife Früchte konsumiert hatten, festgestellt werden. Ähnliches traf auch für die unterschiedlichen Bestandteile der Pflanze zu. Lediglich 8 Prozent aller Patienten mussten in ambulanten Einrichtungen und sogar nur 0,3 Prozent stationär behandelt werden. Diese Untersuchungsergebnisse zeigen, das die Ingestion von Lantana camara, einschließlich der Aufnahme von unreifen Früchten, nicht mit einer besonders ausgeprägten Toxizität assoziiert ist, so die Autoren. Den Experten nach zeigen die meisten Kinder, die Teile des Wandelröschens aufnehmen, keine oder nur minimale Vergiftungssymptome und können in der Regel dann auch zu Hause betreut werden.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 16.05.2024 - 09:53): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Nur-geringe-Vergiftungserscheinungen-bei-Ingestion-des--Wand.htm
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