Neuer und selektiver SGLT2-Inhibitor zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2: Mehr Sicherheit und Effektivität als bisher?
Tofogliflozin ist ein neuer und hoch selektiver SGLT2 (= Natrium-Glukose-Cotransporter 2)-Inhibitor zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2. Wissenschaftler der Universität von Tokio, Japan, und pharmazeutischer Unternehmen in Japan und der Schweiz haben in einer 12-wöchigen, multizentrischen, multinationalen, randomisierten, plazebokontrollierten und doppelblinden Dosis-Findungsstudie die Effektivität, Sicherheit und Verträglichkeit von unterschiedlichen Dosen des Tofogliflozins bei Patienten mit einem Typ 2-Diabetes genauer untersucht. Die Forscher teilten die für ihre Studie rekrutierten Patienten randomisiert in 5 verschiedene Tofogliflozindosis-Gruppen (2,5, 5, 10, 20 oder 40 mg) und eine Plazebo-Gruppe ein. Alle Studienteilnehmer wiesen eine unzureichende glykämische Kontrolle auf, und zwar trotz diätischer Maßnahmen und körperlicher Übungen oder trotz Diät plus Übungen plus Metformin. Primäres Endziel hinsichtlich der Effektivität des SGLT2-Hemmers war die absolute Veränderung des HbA1c-Wertes innerhalb der 12 Therapiewochen minus der Veränderung in der Plazebo-Gruppe. Statistisch signifikante dosisabhängige Verringerungen des HbA1c-Wertes zeigten sich in allen Tofogliflozin-Dosisgruppen, außer in der 2,5 mg-Gruppe, mit einer maximalen Verringerung von 0,56 % (plazebo-subtrahiert) bei 40 mg bei gleichzeitig steigender Glucose-Ausscheidung mit dem Urin. Dabei hatte die Metformin-Therapie keinen grundlegenden Effekt auf die Effektivität des SGLT2-Inhibitors. Außerdem konnten die Forscher beobachten, dass es durch die Tofogliflozin-Behandlung zu einer dosisabhängigen Verringerung des Nüchtern-Blutzuckers und des Körpergewichtes kam und sich außerdem die Glukose-Toleranz verbesserte, zusammen mit einer Tendenz zur Blutdrucksenkung. In Bezug auf die Ketonkörper war eine leichte Zunahme zu beobachten, wobei es allerdings zu keinen anomalen Veränderungen der Ketonkörper-Ratio kam. Todesfälle und schwere Behandlungs-assoziierte unerwünschte Nebenwirkungen traten nicht auf. Die Inzidenz unerwünschter Nebenwirkungen lag in der Plazebo-Gruppe bei 37,9 % und in den Tofogliflozin-Gruppen zwischen 35,9 % und 46,3 %. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass eine 12-wöchige Therapie mit einem 1 Mal täglich verabreichten Tofogliflozin eine effektive, sichere und von den Patienten gut tolerierte Therapiemethode bei Diabetes mellitus Typ 2 ist, so die Forscher.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 14.05.2024 - 17:34): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Neuer-und-selektiver-SGLT2-Inhibitor-zur-Therapie-des-Diabet.htm
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