Ein dauerhafter Aufenthalt in Alten- und Pflegeheimen, eine chronische Lungenerkrankung und Erkrankungen, die mit einer Beeinträchtigung des Immunsystems einhergehen, sind die wesentlichsten Risikofaktoren für Senioren und Seniorinnen, an einer Pneumokokken-Pneumonie zu erkranken. Dies konnten Wissenschaftler des Institut Catala de la Salut, Rambla Nova 124 in Tarragona, Spanien, vor Kurzem in einer Studie bestätigen. Teilnehmer waren 27.204 Personen im Alter von über 60 Jahren aus Südkatalonien. Die Forscher werteten die Daten von allen Patienten aus, die im Zeitraum zwischen 1. Dezember 2008 und 30. November 2011 wegen einer Pneumokokken-Pneumonie in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Um die Hazard ratio (HR) zu berechnen und die Assoziation zwischen zugrunde liegenden Erkrankungen und dem Risiko für eine Pneumokokken-Pneumonie zu ermitteln, wurde die Cox-Regressionsmethode verwendet. Die Datenauswertungen und Berechnungen der Studienautoren ergaben, dass die höchsten Pneumonie-Inzidenzen (pro 1.000 Personen-Jahre) Patienten mit einer Pneumonie in der Vorgeschichte (14,6), Personen, die im Alten- oder Pflegeheim lebten (12,8), Senioren und Seniorinnen mit einem Immunmangel/Asplenie (7,7) und Studienteilnehmer mit einer chronischen Lungenerkrankung (7,6) aufwiesen. Multivariable Analysen zeigten schließlich, dass ein hohes Lebensalter, das Leben in einem Alten- oder Pflegeheim, eine Pneumonie-Erkrankung oder ein Schlaganfall in der Vorgeschichte, eine chronische Herz- und/oder Lungen-Erkrankung, ein Diabetes mellitus, ein Nikotinkonsum sowie eine Therapie mit Immunsuppressiva signifikant mit einem erhöhten Risiko für eine Pneumokokken-Pneumonie assoziiert waren. Diese Studienergebnisse belegen erneut die Notwendigkeit für die Schaffung besserer Präventionsstrategien zum Schutz vor einer Pneumokokken-Pneumonie insbesondere bei älteren Menschen, so die spanischen Experten.
(drs)
Abstract aus Infection 2015, Jun 3, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite