Neue Erkenntnisse zu EEG-Befunden bei Patienten mit Alkoholembryopathie
Spanische Wissenschaftler des Vall d'Hebron Hospitals in Barcelona haben vor Kurzem versucht, genauere Erkenntnisse über Epilepsien und die elektroenzphalographischen Befunde bei Kindern mit einer Alkoholembryopathie (= fetales Alkoholsyndrom) zu erlangen. Hierzu analysierten sie im Rahmen einer Studie EEG-Aufzeichnungen und MRT-Aufnahmen des Gehirns von 61 Patienten mit der Diagnose einer Alkoholembryopathie. Ein Patient hatte multiple Fieberanfälle bei normalem EEG. 14 Kinder zeigten EEG-Anomalien, einschließlich einer langsamen Intergrundaktivität sowie interiktalen epileptiformen Entladungen (fokal und/oder generalisiert) und 3 von ihnen hatten eine Epilepsie. In einem Fall wurden die Anfälle erst während der EEG-Aufzeichnungen entdeckt und ein weiterer Patient hatte eine Enzephalopathie mit einem ESES (= electrical status epilepticus during slow sleep). Die weiteren Untersuchungen der Forscher ergaben, dass fokale interiktale Entladungen die Gegenwart der im MRT sichtbaren fokalen Hirnläsionen, wie eine kortikale Dysplasie oder eine Polymikrogyrie, nicht implizierten. Allerdings wiesen die Betroffenen unspezifische Hirnanomalien im MRT, wie eine Hypoplasie des Corpus callosum, eine Vermis-Hypoplasie oder ein Cavum septi pellucidi auf. Letzeres schließlich war deutlich häufiger bei Patienten mit pathologischen EEG-Befunden zu finden.
(drs)
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