Werden im Rahmen einer Zahnimplantat-Operation große Mengen eines Lokalanästhetikums verabreicht, so führt dies möglicherweise dazu, dass die Patienten postoperativ deutlich mehr Schmerzen haben und Schwellungen auftreten als im Falle einer lokalen Infiltrationsanästhesie mit weniger Betäubungsmittel. Den Zusammenhang zwischen postoperativen Schmerzen und Schwellungen und der Verabreichung einer lokalen Hochvolumen-Infiltrationsanästhesie bei Zahnimplantat-Operationen haben Forscher des Hospital Morales Meseguer, University of Murcia, Spanien, in einer Studie näher untersucht. Hierzu teilten sie 100 Patienten im Alter zwischen 19 und 80 Jahren (45 Frauen und 55 Männer), die ein Zahnimplantat erhalten sollten, in zwei Gruppen ein. Gruppe 1 (n=50) bestand aus Personen, die unter lokaler Betäubung mit maximal 0,9 ml eines in der Dentalchirurgie häufig eingesetzten Lokalanästhetikums, das subperiostal injiziert wurde, ein Implantat bekamen. Gruppe 2 (n=50) wurden Patienten zugeordnet, bei denen die Prozedur in Lokalanästhesie mit mehr als 7,2 ml des Betäubungsmittels durchgeführt wurde. Anhand der Visuellen Analog Skala (VAS) ermittelten die Forscher während und nach der Operation, ob und inwieweit die Patienten unter Schmerzen litten und in welchem Umfang es postoperativ zu Schwellungen gekommen war. Eine Woche nach erfolgter Implantat-Operation wurden die Studienteilnehmer außerdem hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit der Behandlung befragt. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass das Ausmaß intraoperativer Schmerzen in beiden Gruppen zwar etwa gleich war, postoperativ in Gruppe 1 jedoch deutlich weniger Schmerzen und Schwellungen auftraten als in Gruppe 2. Entsprechend waren auch die Patienten der Gruppe 1 mit der Behandlung insgesamt zufriedener als die der Gruppe 2. Eine lokale Hochvolumen-Infiltrationsanästhesie hat einen negativen Einfluss auf postoperative Schmerzen und Schwellungen nach Zahnimplantat-Operationen, so die Forscher.