Keine Beweise für ein auditorisches N100-Gating-Defizit bei Patienten mit Schizophrenie
Es gibt offenbar keine Evidenz dafür, dass Patienten mit einer Schizophrenie ein auditorisches N100-Gating-Defizit aufweisen, stattdessen aber eine beeinträchtigte Genesung der N100-Antwort (N100 = endogene Komponente der Aufmerksamkeit). Dies ist das Ergebnis einer Metaanalyse von Wissenschaftler der Universitären Psychiatrische Kliniken Basel. Die Forscher durchsuchten die Literatur nach Studien über Schizophrenie-Patienten, in denen das „Paired-click“-Paradigma verwendet wurde und die über N100-Daten berichteten. Dabei wurden sowohl elektroenzephalographische als auch magnetresonanztomographische Studien berücksichtigt. Aus den Studien wurde N100-Messungen und Angaben über die N100-Amplituden nach einem initialen und nach wiederholten Stimuli extrahiert und dann der Metaanalyse zugeführt. Zur Auswertung kamen letztendlich 29 Studien, die entweder das N100-Gating zum Thema hatten oder die N100-Amplituden-Messungen in „Paired-click”-Experimenten durchgeführt hatten. Es zeigte sich, dass Patienten mit einer Schizophrenie ein geringeres N100-Gating aufwiesen als die gesunden Kontrollpersonen. Allerdings war das, was als ein Gating-Defizit bei den Schizophrenie-Patienten erschien, durch verringerte N100-Amplituden als Antwort auf den initialen Stimulus bedingt. Die Patienten und die Kontrollpersonen wiesen außerdem keine Unterschiede in puncto N100-Amplituden als Antwort auf wiederholte Stimuli auf. Es gibt also keinen Beweis für ein auditorisches N100-Gating-Defizit bei Patienten mit Schizophrenie, dafür aber für eine beeinträchtigte Genesung der N100-Antwort, so die Autoren.
(drs)
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