Keine Assoziation zwischen 5-Alpha-Reduktasehemmer-Therapie und Suizidrisiko
Zwischen einer Langzeit-Therapie mit 5-Alpha-Reduktasehemmern, die beispielsweise zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie eingesetzt werden, und einem erhöhten Suizidrisiko besteht keine Assoziation. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Seoul National University College of Medicine in Seoul, Südkorea und der Yale University School of Medicine in New Haven, USA, im Rahmen einer retrospektiven bevölkerungsbasierten Kohortenstudie mit Daten von 51.466 Männern im Alter ab 60 Jahren, die sich im Zeitraum zwischen 2005 und 2006 einer Gesundheitsuntersuchung unterzogen hatten. Die Forscher verglichen dann, basierend auf Angaben zur Medikamenteneinnahme zwischen den Jahren 2003 und 2006, Personen, die 5-Alpha-Reduktasehemmer eingenommen hatten mit denen ohne entsprechende Therapie. Diejenigen Männer, die 5-Alpha-Reduktasehemmern eingenommen hatten, wurden basierend auf einer kumulativen 5-Alpha-Reduktasehemmern-Exposition zusätzlich in Terzile eingeteilt. Die Inzidenz vollendeter Suizide wurde mit Beginn vom 1. Januar 2007 an über einer nachfolgenden Beobachtungszeitraum von 7 Jahren dokumentiert. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass bei den Männern, die mit den 5-Alpha-Reduktasehemmern behandelt wurden, im Vergleich zu den Kontrollpersonen kein signifikantes Suizid-Risiko bestand. Die kumulativen 5-Alpha-Reduktasehemmer-Exposition war ebenfalls nicht mit einem erhöhten Suizid-Risiko assoziiert. Allerdings, so die Autoren, sei die Studie limitiert, da eine mögliche Medikamenten-Exposition nach dem Index-Datum nicht berücksichtigt wurde. Auch wenn 5-Alpha-Reduktasehemmer zu einem erhöhten Risiko für depressive Symptome führen könnten, so zeigen diese Studienergebnisse doch, dass diese Medikamente in Bezug auf das Langzeit-Suizid-Risiko sicher sind, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 09.08.2025 - 07:23): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Keine-Assoziation-zwischen-5-Alpha-Reduktasehemmer-Therapie-.htm
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