Interiktale Plasma-Spiegel des Neuropeptids PACAP bei Migräne verringert
Chinesischen Wissenschaftlern des Medical Center der Tsinghua University und des Department of Neurology, Chinese PLA General Hospital in Beijing zufolge ist das Neuropeptid PACAP (pituitary adenylate cyclase activating peptide) mit den akuten Phasen einer Migräne assoziiert. Ob man anhand der interiktalen PACAP-Plasma-Spiegel zwischen einer Migräne und Spannungskopfschmerzen unterscheiden kann, haben die Forscher kürzlich in einer Studie genauer untersucht. Hierzu bestimmten sie mittels ELISA (= Enzyme-linked immunoassay) die interiktalen PACAP-Plasma-Spiegel bei 133 Migräne-Patienten und 106 Personen mit Spannungskopfschmerzen und verglichen diese mit den PACAP-Plasma-Spiegeln von 50 gesunden Kontrollpersonen. Außerdem untersuchten sie die möglichen Zusammenhänge zwischen den interiktalen PACAP-Plasma-Konzentrationen und verschiedenen klinischen Parametern, wie den Schweregrad der Kopfschmerzen, die Anfallshäufigkeit und die Erkrankungsdauer. Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass die Migräne-Patienten signifikant geringere interiktale PACAP-Plasma-Spiegel aufwiesen als die Studienteilnehmer mit den Spannungskopfschmerzen und die gesunden Kontrollpersonen. Zwischen den Spannungskopfschmerz-Patienten und den Gesunden war diesbezüglich kaum ein Unterschied festzustellen. Weiter zeigte sich, dass die PACAP-Plasma-Spiegel bei Personen mit einer episodischen Migräne (EM) deutlich niedriger waren als bei Patienten mit episodischen Spannungskopfschmerzen (ETTH) und entsprechend auch bei Personen mit einer chronischen Migräne (CM) signifikant niedriger waren als bei Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen (CTTH). Außerdem fand sich in der CM-Gruppe eine negative Korrelation zwischen den interiktalen PACAP-Plasma-Spiegeln und der Dauer der Kopfschmerzen. Die Resultate dieser Studie zeigen, dass es zwischen der Migräne und den Spannungskopfschmerzen Unterschiede bezüglich der interiktalen PACAP-Plasma-Spiegel gibt, so die Autoren. Den Wissenschaftlern zufolge deuten die Erkenntnisse darauf hin, dass das interiktale Neuropeptid PACAP, im Gegensatz zu den Spannungskopfschmerzen, eine Rolle in der Pathogenese der Migräne spielt.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 24.04.2024 - 09:20): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Interiktale-Plasma-Spiegel-des-Neuropeptids-PACAP-bei-Migrae.htm
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