Hohes Risiko für sexuelle Dysfunktion nach offener Operation des infrarenalen Bauchaortenaneurysmas
Ungefähr ein Drittel aller Patienten, bei denen eine offene Operation eines infrarenalen Bauchaortenaneurysmas (BAA) durchgeführt wurde, weisen postoperativ bleibende Störungen ihrer Sexualfunktionen auf. Dies ist das Resultat einer kürzlich publizierten retrospektiven Studie der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Universität Rostock, mit 115 Patienten, die im Zeitraum zwischen Januar 1998 und Dezember 2003 aufgrund eines BAA operiert werden mussten. Insgesamt 75 Patienten konnten postoperativ hinsichtlich möglicher sexueller Dysfunktionen befragt werden. Die Auswertung der gesammelten Daten ergab, dass 22 von 70 männlichen Patienten (31,4%) nach dem Eingriff erstmalig sexuelle Funktionsstörungen aufwiesen. Lediglich in drei Fällen bildeten sich diese Störungen vollständig zurück. Bei 19 der operierten Studienteilnehmer persisierten die sexuellen Störungen. Die weiteren Untersuchungen ergaben, dass es sich hierbei vor allem um Erektions- sowie um Ejakulationsstörungen handelte. Dabei war das Risiko für persistierende Sexualfunktionsstörungen umso höher, je größer der Durchmesser des Aneurysmas gewesen war. Die Lebensqualität der betroffenen Patienten war in der Mehrzahl aller Fälle durch die Sexualstörungen stark eingeschränkt. Besonders betroffen waren hiervon die jüngeren Männer. Diese Studienergebnisse zeigen, dass Patienten mit einem infrarenalen Bauchaortenaneurysma, die offen operiert werden, ein hohes Risiko für postoperativ neu auftretende sexuelle Dysfunktionen haben. "Trotzdem sollte die Indikation für eine endovaskuläre Versorgung (EVAR) bei diesen Patienten weiterhin kritisch beurteilt werden", so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 18.07.2025 - 11:25): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Hohes-Risiko-fuer-sexuelle-Dysfunktion-nach-offener-Operatio.htm
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