Ein hohes Maß an mütterlicher Vitalität und Lebensfreude in der Schwangerschaft und um den Zeitpunkt der Entbindung herum wirkt sich positiv auf die persönliche Entwicklung der Kinder im 2. Lebensjahr aus. Eine hohe Arbeitsbelastung der Mutter im Sinne von Stress hingegen scheint einen besonders negativen Effekt auf die spätere motorische Entwicklung der Nachkommen zu haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des National Taiwan University College of Public Health, Taipei, Taiwan, mit 186 Mutter-Kind-Paaren, bei denen die Entbindung stationär erfolgt war. Die Studienteilnehmer wurden vom Zeitpunkt der Niederkunft an insgesamt 24 Monate lang beobachtet. Mit Hilfe der taiwanesischen Version des SF-36, einem krankheitsübergreifenden Messinstrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Patienten, sammelten die Forscher psychosoziale Daten über die Mütter. Anhand des "Comprehensive Developmental Inventory for Infants and Toddlers" (CDIIT), einem neuen Entwicklungs-Test aus Taiwan, wurde außerdem der Entwicklungsstand ihrer Kinder im Alter von zwei Jahren ermittelt. Unter Anwendung multipler Regressionsanalysen und nach Adjustierung bezüglich verschiedener potentieller Einflussfaktoren zeigte sich, dass die mütterliche Vitalität in der Schwangerschaft und um die Geburt herum mit Abstand der wichtigste Parameter war, der mit dem CDIIT positiv assoziiert war. Beruflicher Stress der werdenden Mütter hingegen wirkte sich besonders negativ auf die spätere motorische Entwicklung der Kinder aus. Diese Untersuchungsergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, die psychosoziale Gesundheit von schwangeren Frauen noch weiter zu verbessern, so die Wissenschaftler.