Sowohl Mediziner als auch Eltern sind offenbar zum überwiegenden Teil der Meinung, dass Kinder grundsätzlich Angst vor den Atemschutzmasken haben, welche ihre Ärzte tragen. Eine vor kurzem veröffentlichte Studie der Departments of Pediatrics and Emergency Medicine, University of Alberta, Edmonton, Kanada, zeigt jedoch, dass diese Annahme nicht ganz richtig ist. Teilnehmer der Studie waren 80 Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren, die in der Notaufnahme der Universitätsklinik behandelt wurden, sowie ihre Eltern oder Aufsichtspersonen. Für die Untersuchung wurden zunächst den Eltern Farbfotographien von jeweils denselben Ärzten und Ärztinnen vorgelegt, auf denen diese entweder eine Atemschutzmaske bzw. einen Mundschutz oder einen durchsichtigen Gesichtsschutz trugen. Im Anschluss hieran wurden sie gebeten zu entscheiden, welche der beiden Masken sie bei der Behandlung ihrer Kinder bevorzugen würden, aber auch, was sie glaubten, welche Maske ihre Kinder besser fänden. Im zweiten Untersuchungsteil wurden dann nach Vorlage der Bilder die Kinder dahingehend befragt, welche Schutzmaske sie bei dem Arzt oder der Ärztin auf dem Bild bevorzugen würden und aus welchem Grund. Die Patienten sollten außerdem angeben, ob eines der beiden Arztbilder ihnen Angst einflößt und wenn ja, warum? Die Auswertung der so gesammelten Daten ergab, dass 51 Prozent der Eltern diejenigen Bilder besser fanden, auf denen die Ärzte einen durchsichtigen Gesichtsschutz trugen. 62 Prozent von ihnen dachten außerdem, dass auch ihre Kinder diese Masken bevorzugen würden, da die Gesichter der Ärzte so besser erkennbar und somit auch weniger Angst einflößend wären. Doch überraschender Weise fanden 59 Prozent der Kinder beide Maskenarten gut und keine von ihnen flößte ihnen Angst ein. Ließ man ihnen jedoch die Wahl, so würden sich 49 Prozent dennoch Ärzte mit durchsichtigem Gesichtsschutz wünschen. Diese Studienergebnisse zeigen, dass die These, Kinder würden sich vor den Atemschutzmasken bei ihren Ärzten fürchten, nicht aufrecht erhalten werden kann, so die Autoren. Dennoch scheinen durchsichtige Gesichtsmasken insgesamt die bessere Wahl zu sein, da sowohl Kinder als auch ihre Eltern sie letztendlich bevorzugen.