Assoziation zwischen depressiven Symptomen und Schweregrad einer atopischen Dermatitis

Depressive Symptome sind eng mit dem Schweregrad einer atopischen Dermatitis assoziiert. Sie schwanken jedoch je nach Ausprägung der Symptomatik der Hauterkrankung. Die Ekzeme, der Juckreiz, Schmerzen und Schlafstörungen beispielsweise können die Lebensqualität der betroffenen Patienten im Laufe der Zeit negativ beeinflussen. Forscher der George Washington University School of Medicine and Health Sciences in Washington und der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Chicago, USA, sind zusammen mit wissenschaftlichen Mitarbeitern eines Pharmaunternehmens in der Schweiz vor Kurzem in einer prospektiven Studie mit 695 Patienten mit einer atopischen Dermatitis der Frage nachgegangen, ob es Prädiktoren für depressive Symptome bei betroffenen erwachsenen Patienten gibt und wie deren longitudinaler Verlauf ist. Hierzu ermittelten die Wissenschaftler bei allen Studienteilnehmern die Zeichen, Symptome und den Schweregrad der atopischen Dermatitis und mittels dem PHQ-9 (= Patient Health Questionnaire-9) den Schweregrad einer möglichen Depression. Es zeigte sich, dass von den 695 Patienten 454 (65,32 %) eine minimale, 139 (20 %) eine milde, 57 (8,20 %) eine moderate, 27 (3,88 %) eine moderat schwere und 8 (2,59 %) eine schwere Depression hatten. Die weiteren Analysen ergaben dann aber auch, dass in den meisten Fällen schwankende Grade an depressiven Symptomen zu beobachten waren. Am meisten persistierend waren das Empfinden, sich schlecht zu fühlen, Gedanken einer Selbstverletzung, Konzentrationsprobleme und eine langsame körperliche Bewegung. Prädiktoren für eine bleibende Depression waren ein höheres Lebensalter, eine andere als weiße Hautfarbe, das männliche Geschlecht, eine gesetzliche oder fehlende Krankenversicherung, ein schwererer Juckreiz, Schmerzen der Haut, ein Ekzem der Brustwarzen, Schlafstörungen und eine Pityriasis alba.

Eine verbesserte therapeutische Kontrolle der Zeichen und Symptome einer atopischen Dermatitis, insbesondere des Juckreizes, kann sekundär auch zu einer Verbesserung der mentalen Gesundheit der betroffenen Patienten beitragen, so die Studienautoren.

(drs)
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