Amyloidangiopathie als Differentialdiagnose unklarer rezidivierender Subarachnoidalblutungen
Häufigste Ursachen einer Demenz sind der Morbus Alzheimer sowie vaskuläre Erkrankungen des Gehirns. Charakteristisches Merkmal der Alzheimer-Erkrankung sind bekanntlich pathologische Eiweißablagerungen im Gehirn. Abnorme Proteine sind jedoch nicht ausschließlich hier anzutreffen, wichtige Differentialdiagnose des Morbus Alzheimer ist auch die so genannte zerebrale Amyloidangiopathie. Ihr liegt zwar eine Ablagerung von Amyloid in arteriellen Gefäßen des Gehirns zugrunde, Hauptmanifestation dieser Erkrankung sind jedoch kortikale und intrazerebrale Blutungen arterieller Gefäße des Gehirns. Auf diesen Zusammenhang wiesen Wissenschaftler des Istituto di Neurologia, Università Cattolica, Rom, Italien, vor Kurzem in einem aktuellen Beitrag in der Zeitschrift "Case Reports in Neurology" hin. Anlass hierzu war der Fall eines 68-jährigen Patienten mit einer anamnestisch bekannten arteriellen Hypertonie, der wegen rekurrierender unklarer Subarachnoidalblutungen stationär aufgenommen wurde. Das zur Abklärung der Blutungen durchgeführte zerebrale Angiogramm gab keinerlei Hinweis auf eine intrakranielle vaskuläre Malformation oder ein arterielles Aneurysma. Kraniale MRT-Aufnahmen zeigten lediglich eine superfizielle Siderose. Der Patient verstarb, ohne dass eine gesicherte Diagnose gestellt worden war. Erst nach seinem Tod führten die neuropathologischen Untersuchungen zu der Diagnose einer zerebralen Amyloidangiopathie. Behandelnde Ärzte sollten bei Patienten mit unklaren subarachnoidalen Blutungen immer auch eine Amyloidangiopathie des Gehirns in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit einbeziehen, so die Autoren.
(drs)
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