Der Folsäure-Antagonist Methotrexat (4-Desoxy-4-Amino-10-Methylfolsäure) findet unter anderem schon seit vielen Jahren Anwendung in der Therapie der Psoriasis. Niedrig-dosiert in einer Dosis von maximal 25 mg pro Woche stellt hier Methotrexat nicht nur eine effektive, sondern auch vergleichsweise sichere Behandlungsmethode dar. Schwere akute toxische Reaktionen sind selten und treten dann meist in Form einer Mukositis, kutaner Ulzerationen und einer Panzytopenie in Erscheinung. Fälle, in denen Methotrexat toxische Nebenwirkungen hat, sind in der Regel das Ergebnis einer Überdosierung, z. B. indem betroffene Patienten die wöchentliche Dosis versehentlich an einem einzigen Tag einnehmen. Wissenschaftlern der Universitat Autònoma de Barcelona, Spanien, zufolge sollten trotz alledem im Falle einer Methotrexat-Therapie auch begleitende Einflussfaktoren, wie ein höheres Lebensalter, Komedikationen und ein mögliches Nierenversagen, nicht aus den Augen gelassen werden. In einem Beitrag der Zeitschrift „Dermatology“ berichten die spanischen Experten von 4 konsekutiven Fällen einer akuten Methotrexat-Toxizität bei Patienten mit einer Psoriasis vulgaris. 3 der 4 Personen hatten über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen aus Versehen die Methotrexat-Wochen-Dosis täglich eingenommen. Dank einer sofortigen Methotrexat-Entzugsbehandlung und intensivmedizinischer Versorgung erholten sich alle 3 Patienten wieder. Der 4. Patient hingegen hatte gemäß der Verordnung 7,5 mg Methotrexat pro Woche eingenommen, wies aber konkomitante Faktoren auf und verstarb wenig später. Obwohl eine niedrig-dosierte Methotrexat-Therapie eine sichere Behandlungsmethode bei Psoriasis zu sein scheint, so kann eine akute Methotrexat-Toxizität durchaus ein lebensbedrohliches Ereignis sein, so die Warnung der Wissenschaftler. Dies sollten behandelnde Ärzte immer im Kopf behalten.