Abruptes Absetzen von Antidementiva ist riskant
Wird bei Patienten mit einer Demenz, die mit einem Antidementivum behandelt werden, die Medikation zu rasch beendet, so kann ein schweres Absetzsyndrom die Folge sein. Hiervor warnen Wissenschaftler des Kwandong University College of Medicine, Gyeonggi-do, Korea, in einem vor kurzem veröffentlichten Zeitschriftenbeitrag. Grund hierfür war das unerwartete Auftreten massiver Verhaltensstörungen bei zwei Patienten, bei denen das Antidementivum Memantin, ein nichtkompetitiver Antagonist des ionotropen Glutamat-Rezeptors NMDA, abrupt abgesetzt worden war. Obwohl die sofortige Wiederaufnahme der Memantin-Therapie zu einer Verbesserung der Symptomatik führte, waren mehrere weitere Medikamente zusätzlich notwendig, um in beiden Fällen den ursprünglichen Gesundheitszustand wieder herzustellen. Angesichts dieser Vorfälle weisen die Wissenschaftler nochmals eindringlich darauf hin, dass Memantin zwar breit eingesetzt wird und allgemein als sicher gilt, eine abrupte Beendigung der Therapie jedoch nach Möglichkeit vermieden werden sollte.
(drs)
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