Werden an Depressionen erkrankte Erwachsene mit SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) behandelt, reduziert sich deren Suizidrisiko. Für Jugendliche trifft dies einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge jedoch nicht zu. Die Auswertung der Metaanalyse der University of Verona, Italien, lieferte Hinweise auf ein möglicherweise erhöhtes Risiko für depressive Jugendliche unter SSRI-Behandlung. Die Wissenschaftler werteten insgesamt acht Studien mit mehr als 200.000 Teilnehmern aus. Alle Patienten waren an mittelschwer bis schwer ausgeprägten Depressionen erkrankt. Die Analyse der verschiedenen Studien ergab, dass eine Behandlung mit SSRI das Risiko für einen Suizid bei Erwachsenen eindeutig (Odds Ratio= 0,57) senkt. Die statistischen Auswertungen bei den depressiven Jugendlichen zeigten jedoch ein ganz anderes Bild: Hier kam es zu einem statistisch erhöhten Suizidrisiko (Odds Ratio = 1,92). Bei über 65-jährigen Patienten mit Depressionen errechneten die Forscher nochmals eine andere Gefährdung. In dieser Patientengruppe hatten SSRI den stärksten positiven Einfluss (Odds Ratio = 0,46) hinsichtlich der Suizidgefahr.
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Fulltext aus "CMAJ." 2009 Feb 3;180(3):291-7Zurück zur Startseite