Lieblingsmusik gegen visuellen Neglect?
Der visuelle Neglect, eine mögliche Spätfolge nach einem Schlaganfall, lässt sich durch das Hören von Musik offenbar günstig beeinflussen. Dies fanden Forscher der Division of Neuroscience and Mental Health Medicine am Charing Cross Hospital des Imperial College in London, Großbritannien, im Rahmen einer Studie heraus. Die Wissenschaftler untersuchten dazu bei Patienten mit einem chronischen visuellen Neglect, wie sich angenehme Musik auf deren eingeschränkte visuellen Fähigkeiten auswirkte. Als erstes Ergebnis dieser Untersuchung zeigte sich, dass die Patienten bestimmte Tests wesentlich besser absolvierten, wenn sie ihre Lieblingsmusik hören konnten. In einem stillen Umfeld oder einer Umgebung mit unangenehmer Musik fielen die Testergebnisse wesentlich schlechter aus. Diese Ergebnisse ließen sich der Studie zufolge auch unter unterschiedlichen Versuchsanordnungen reproduzieren. Auch die Untersuchungen mit der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) bestätigten diese Ergebnisse. So zeigte sich unter Beschallung mit der Lieblingsmusik eine gesteigerte Aktivität im Bereich des orbitofrontalen Kortex sowie im Gyrus cingulatus. Zudem ließ sich mit angenehmer musikalischer Untermalung auch eine Aktivierung der für Aufmerksamkeit und Emotionen verantwortlichen Gehirnregionen nachweisen.
(jpo/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 13.05.2024 - 03:59): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Lieblingsmusik-gegen-visuellen-Neglect-.htm
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