Fernsehen und Medienkonsum erhöht Risiko für Depressionen bei Jugendlichen
Je länger Jugendliche vor dem Fernseher sitzen, desto größer ist deren Risiko, im späteren Lebensalter an Depressionen zu erkranken. Dies ergab eine Langzeitstudie der Division of General Internal Medicine am Department of Medicine der University of Pittsburgh School of Medicine in Pittsburgh, USA. Die Wissenschaftler werteten für ihre Untersuchung Datenmaterial der "National Longitudinal Survey of Adolescent Health" (auch bekannt unter dem Begriff "Add Health"), eine der umfassendsten Studien zum Sozialverhalten Jugendlicher, aus. Unter anderem untersuchten sie das Medienverhalten von 4.142 Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne Anzeichen depressiver Störungen zu Studienbeginn. Nach der Beobachtungszeit von sieben Jahren konnten die Wissenschaftler bei 7,4 Prozent (n=308) Symptome einer Depression nachweisen. Nachdem alle relevanten Variablen, unter anderem auch der Mithilfe des Center for Epidemiologic Studies-Depression Scale Score ermittelte Ausgangswert für die Ausprägung depressiver Störung, in die Auswertung mit einbezogen worden waren, zeigte sich folgendes Ergebnis: Diejenigen Studienteilnehmer, die am längsten vor dem Fernsehgerät saßen, wiesen auch das größte Risiko für spätere Depressionen auf. Auf den gesamten Medienkonsum bezogen, zeigte sich zudem, dass jede zusätzliche Stunde das Depressionsrisiko signifikant erhöhte. Für den getrennt analysierten Konsum von Videos, Computerspielen oder Radio hören und dem Erkrankungsrisiko für Depressionen konnten die Wissenschaftler der Studie zufolge keine derart eindeutigen Zusammenhänge nachweisen. Auch sind junge Mädchen im Vergleich zu männlichen Jugendlichen aufgrund der Studie bei gleichgroßem Medienkonsum längst nicht so anfällig für Depressionen, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 06.05.2024 - 06:13): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Fernsehen-und-Medienkonsum-erhoeht-Risiko-fuer-Depressionen-.htm
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