Seit langem ist bekannt, dass es bei chronischem Alkoholismus zu Veränderungen in der Mikrostruktur der weißen Gehirnsubstanz kommt. Wissenschaftler der University of California in San Diego, USA, sind nun der Frage nachgegangen, ob das unter nicht an einer Alkoholsucht erkrankten Jugendlichen weit verbreitete so genannte "Komasaufen" ähnliche Schäden verursacht. Die Forscher untersuchten insgesamt 28 Jugendliche mit dem so genannten Diffusion Tensor Imaging (DTI), einer speziellen Methode der Magnetresonanztomografie. Bei 14 Studienteilnehmern waren den Wissenschaftlern nach Episoden eines exzessiven Alkoholkonsums bekannt. Die anderen 14 vergleichbaren Teenager dienten als Kontrollgruppe. Die Auswertung des Bildmaterials zeigte unter den Jugendlichen mit zurückliegenden Alkoholexzessen im Vergleich zur Kontrollgruppe eine deutlich reduzierte fraktionelle Anisotropie in 18 Bereichen der weißen Gehirnsubstanz in praktisch allen Gehirnarealen. Davon betroffen waren unter anderem der Corpus callosum, der Fasciculus longitudinalis superior sowie der Hirnstamm und viele weitere. Diese Gehirnveränderungen waren bei Jugendlichen mit bekannten wiederholten Alkoholexzessen mit einer lebenslangen signifikanten erhöhten Unverträglichkeit von Alkoholika im Sinne eines "Hangovers" assoziiert. Auch ließen sich bei diesen Studienteilnehmer vergleichsweise besonders hohe Blutalkoholkonzentrationen nachweisen.
(jpo/map)
Abstract aus: "Alcoholism: Clinical and Experimental Research" Published Online: 21 Apr 2009Zurück zur Startseite