Neues Medikament: SARS-CoV2-Blocker FYB207 in der Entwicklung

In Zusammenarbeit mit den Partnern Prof. Dr. Ulrike Protzer, Lehrstuhl für Virologie und Prof. Dr. Johannes Buchner, Lehrstuhl für Biotechnologie der Technischen Universität München entwickelt das Unternehmen Formycon AG, Martinsried, einen antiviralen SARS-CoV-2-Blocker (FYB207) auf Basis eines langwirksamen ACE2-Immunglobulin Fusionsproteins. ACE2 wird von SARS-CoV-2 und anderen Corona-Viren auf der Oberfläche menschlicher Zellen als Eingangstür für die Infektion der Atemwege genutzt. Durch die Verknüpfung des menschlichen ACE2-Proteins mit dem konstanten Teil des menschlichen Immunglobulin G4 (IgG4) ist es den Forschern gelungen, einen wirksamen SARS-CoV-2-Blocker zu schaffen, der in-vitro die Infektion der Zellen vollständig verhindert. Im Vergleich zu Impfstoffen und therapeutischen Antikörpern ist das ACE2-IgG4-Fc Fusionsprotein maximal gegen ein Ausweichen des Virus durch Mutation geschützt. Außerdem besitzt FYB207 eine natürliche enzymatische Aktivität, die einen zusätzlichen Schutz für die Lunge und das Herz-Kreislauf-System bei symptomatischen Patienten bieten könnte. FYB207 befindet sich derzeit in der präklinischen in-vivo Entwicklungsphase, die im 2. Quartal 2021 abgeschlossen werden soll. Der Start einer klinischen Studie ist dann im Laufe des 2. Halbjahres 2021 geplant. Ebenfalls für das 2. Halbjahr 2021 geplant ist die Einreichung der Zulassungsanträge bei der U.S. Food and Drug Administration sowie bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Weitere Länder wie Australien, Kanada, Großbritannien und der Schweiz sollen folgen.

Das Arzneimittel FYB207 ist zunächst für hospitalisierte COVID-19 Patienten vorgesehen, für die es bisher keine ausreichend wirksamen Medikamente gibt. Weitere mögliche Indikationen sind neu infizierte COVID-19 Patienten ohne Symptome sowie die präventive Verabreichung, z. B. in Pflegeinrichtungen.

Quelle: PI Formycon, 24.2.2021 / 1.3.2021

(bd)
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