2021 verlieren wieder einige pharmazeutische Substanzen ihren Grundpatentschutz

Nach einer SHARK-Analyse des Datenspezialisten INSIGHT Health verlieren in Deutschland insgesamt 19 pharmazeutische Substanzen (ohne Berücksichtigung von Impfstoffen) ihren Grundpatentschutz in diesem Jahr. Nach einer SHARK-Analyse des Datenspezialisten INSIGHT Health verlieren in Deutschland insgesamt 19 pharmazeutische Substanzen ihren Grundpatentschutz in diesem Jahr. Die Analyse in der internationalen Patentdatenbank SHARK zeigt, dass sich die Substanzen auf unterschiedliche Therapiegebiete verteilen und der Grundpatentschutz von drei gentechnisch hergestellten Arzneimitteln abläuft. Die Medikamente generieren insgesamt ein vergleichsweise geringes Umsatzvolumen von 550 Mio. Euro im Arzneimittelmarkt (nach Abgabepreis der pharmazeutischen Unternehmen, Quelle: NPI Apothekeneinkauf MAT 12/2020, INSIGHT Health).

Die Neuromedizin betreffen zwei Substanzen in den drei Indikationen Multipler Sklerose, Morbus Parkinson und des idiopathische Restless-Leg Syndroms.

Hier ist zuerst Interferon Beta-1a (Rebif®; Hersteller: Merck-Serono) zu nennen, das mit 47,6 Prozent das umsatzstärkste aller frei-werdenden Substanzen ist. Der Arzneistoff wird durch rekombinante DNA-Technologie hergestellt und ist für die Behandlung von Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose indiziert.

Den zweiten Platz im Umsatzranking aller aus dem Grundpatentschutz laufenden Arzneistoffe belegt die Substanz Rotigotin mit einem Umsatzanteil von 17,3 Prozent. Rotigotin ist ein Nicht-Ergolin-Dopamin-Agonist, der für die Behandlung der Parkinson-Krankheit und des Restless-Legs-Syndroms zugelassen ist und mittels eines transdermalen Pflasters verabreicht wird. Rotigotin (Neupro®; Hersteller UCB) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der non-ergolinen Dopaminagonisten, der in der Behandlung der Parkinson-Erkrankung sowie des idiopathischen Restless-Legs-Syndroms eingesetzt wird.

Aussicht 2021

Im Vergleich zu den vorherigen Jahren und mit Blick auf die nächsten Jahre ist für 2021 beim freigesetzten Umsatzvolumen durch Grundpatentabläufe ein Rückgang zu beobachten. INSIGHT Health nennt dafür als Grund, dass dieses Jahr keine Blockbuster wie 2018 Adalimumab oder 2020 Bevacizumab die Patente verlierten. Eine weitere Besonderheit in 2021 ist, dass zwar die Grundpatente von 19 Medikamenten (ohne Berücksichtigung von Impfstoffen) ablaufen, für fünf davon aber noch diverse Marktexklusivitäten bestehen, sodass Nachahmer vorerst nicht in den Markt eintreten können.

Quelle: PI GESUNDHEIT ADHOC/INSIGHT Health, 20.01.2021

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Quellen-URL (abgerufen am 21.05.2025 - 04:57): http://www.neuromedizin.de/Pharmaunternehmen/2021-verlieren-wieder-einige-pharmazeutische-Substanzen-ihre.htm
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