Apathie ist ein häufiges Symptom bei Patienten mit Morbus Parkinson und kann die Lebensqualität der Betroffenen zusätzlich stark beeinträchtigen. Bislang ungeklärt ist die Frage, ob eine Apathie bei Morbus Parkinson im Frühstadium der Erkrankung mit anderen nicht-motorischen Symptomen zusammenhängt oder auch vollkommen unabhängig von diesen auftreten kann. Diese Assoziation haben Wissenschaftler des Neurology and Movement Disorders Department, Lille University Medical Center in Lille, Frankreich, kürzlich in einer Studie mit 95 bisher unbehandelten Parkinson-Patienten im Frühstadium der Erkrankung genauer untersucht. Die Forscher ermittelten bei allen Studienteilnehmern, ob und in welchem Maße sie unter einer Apathie oder Depressionen litten und dokumentierten die motorischen Symptome sowie den Grad der kognitiven Fähigkeiten. In einem detaillierten klinischen Interview wurden die Patienten außerdem bezüglich ihrer wesentlichsten nicht-motorischen Symptome befragt. Die Datenauswertungen ergaben, dass 18 der 95 Parkinson-Patienten (18,95 %) apathisch waren und 5 von ihnen unter einer konkomitanten Depression litten. Zudem konnte gezeigt werden, dass die apathischen Patienten deutlich schwerere motorische Symptome und einen niedrigeren kognitiven Status hatten als die Patienten ohne Apathie. Bei alleiniger Betrachtung der nicht-motorischen Symptome fand sich eine signifikante Assoziation zwischen der Apathie und einer Fatigue sowie einer Anhedonie. Letztere waren sehr viel häufiger bei den Studienteilnehmern mit der Apathie anzutreffen als bei denjenigen ohne Apathie. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass bei unbehandelten Patienten im Frühstadium eines Morbus Parkinson die Apathie offenbar ein relativ isoliertes und unabhängiges Symptom ist, da sie lediglich mit den nicht-motorischen Symptomen Fatigue und Anhedonie assoziiert ist.