Neue Studie aus China zur Fatigue bei multipler Systematrophie

Eine Gruppe von Wissenschaftlern des National Clinical Research Center for Geriatrics, West China Hospital, Sichuan University in China ist in einer Studie der Frage nachgegangen, wie häufig es bei Patienten mit einer multiplen Systematrophie (MSA) im frühen Stadium der Erkrankung zu einer Fatigue kommt, welche Faktoren damit zusammenhängen und wie deren Progression ist. Hierzu untersuchten sie sowohl zu Beginn der Studie als auch nach einem Jahr Beobachtungszeit Patienten mit einer wahrscheinlichen MSA, einschließlich ihrer motorischen und nicht-motorischen Symptome. Eine mögliche Fatigue und Ängstlichkeit wurden anhand der FSS (= Fatigue Severity Scale) und der HARS (= Hamilton Anxiety Rating Scale) ermittelt. Als eine orthostatische Hypotonie (OH) definierten die Forscher eine Abnahme des systolischen und/oder diastolischen Blutdrucks um mindestens 30 mmHg bzw. 15 mmHg. Um schließlich die Faktoren zu analysieren, die mit einer Fatigue und deren Progression assoziiert sind, setzten sie das binäre logistische Regressionsmodell bzw. das lineare Regressionsmodell ein. In die Studie eingeschlossen wurden so 146 Patienten mit einer MSA. Die Analysen ergaben, dass die Häufigkeit einer Fatigue bei der reinen MSA bei 60,3 %, bei einer MSA mit einem prädominanten Parkinsonismus (MSA-P) bei 55,1 % und im Falle einer MSA mit prädominanter zerebellarer Ataxie (MSA-C) bei 64,9 % lag. Die Fatigue-Häufigkeit und der FSS-Score nahmen dabei von Untersuchungsbeginn an bis zum Ende des Beobachtungsjahres zu. Außerdem zeigte sich, dass ein jüngeres Lebensalter, eine OH und ein hoher HARS-Score mit einer Fatigue bei der MSA assoziiert waren. Eine OH war zudem mit einer Fatigue bei einer MSA-P und ein hoher HARS-Score mit einer Fatigue bei einer MSA-C assoziiert. Die weitere Datenauswertung ergab, dass nur niedrige basale FSS-Scores mit der jährlichen Progressionsrate der FSS-Scores bei der MSA, der MSA-P und der MSA-C assoziiert waren. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Neurofilament light chain, dem α-Synuclein, dem Glial fibrillary acidic protein, dem Brain-derived neurotrophic factor und dem auslösenden Rezeptor auf den Myeloid-Zellen-2 und einer Fatigue oder ihrer Progression bei der MSA fand sich nicht.

In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass eine Fatigue im frühen Stadium einer multiplen Systematrophie prävalent ist, im Laufe der Zeit zunimmt und persistiert, so die Autoren. Auch ließ sich feststellen, dass eine orthostatische Hypotonie und Angstsymptome mit einer Fatigue bei den MSA-Patienten assoziiert sind.

(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 02.05.2024 - 23:57): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Neue-Studie-aus-China-zur-Fatigue-bei-multipler-Systematroph.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239