Seit 2009 steht mit Eslicarbazepinacetat (z. B. Zebenix®) ein weiteres Antiepileptikum zur Begleittherapie bei Erwachsenen mit fokalen epileptischen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung zur Verfügung. Eslicarbazepinacetat gehört der Substanz-Gruppe der so genannten Dibenzazepine an, zu denen auch Carbamazepin und Oxcarbazepin zählen. Eslicarbazepinacetat zeichnet sich ebenso wie das verzögert freisetzenden Oxcarbazepin (= retardiertes Oxcarbazepin) durch gute Wirksamkeit und Verträglichkeit aus. Wissenschaftler des Epilepsiezentrums Kork, Kehl Kork und der Universitätsklinik für Neurologie, Paracelcus Medizinische Universität, Salzburg, sind nun kürzlich der Frage nachgegangen, ob Patienten, die bislang mit retardiertem Oxcarbazepin behandelt wurden, im Bedarfsfall ohne Probleme auf Eslicarbazepinacetat umgestellt werden können. Hierzu ersetzen sie bei 12 Epilepsiepatienten mit verzögert freisetzendem Oxcarbazepin die Medikation von einem Tag auf den anderen im Verhältnis 1:1 durch Eslicarbazepinacetat. Direkt vor dieser Umstellung und 5 Tage danach wurden die Patienten hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen, ihrer Lebensqualität und Aufmerksamkeit befragt und untersucht. Zudem wurden der Natrium-Wert und ein bestimmtes Stoffwechselprodukt der Medikamente in ihrem Blut bestimmt. Es zeigte sich, dass der Austausch der Antiepileptika vollkommen ohne Probleme verlief. Bei 9 der 12 Patienten sank der Natriumspiegel im Blut leicht ab, was jedoch keine klinischen Folgen hatte. "Der Austausch von retardiertem Oxcarbazepin gegen Eslicarbazepinacetat ist problemlos durchführbar", so die Experten abschießend.