Alzheimer: Risikogen-BIN1 weist auf Mechanismus der Entstehung von Tau-Ablagerungen und Gedächtnisverlust hin

Tau-Ablagerungen sind bei Alzheimer eine der Hauptursachen für das Absterben der Nervenzellen im Gehirn und damit für die Entstehung der Demenz. In einer aktuellen Studie konnten Wissenschaftler des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung des Klinikums der Universität München (IDS) eine niedrige Gedächtnisleistung bei Probanden mit dem BIN1-Risikotyp auf erhöhte Tau-Ablagerungen zurückführen.

Absterben von Nervenzellen durch Tau-Ablagerungen

Die Forscher haben Daten aus einer großen internationalen Studie zur Alzheimer-Krankheit analysiert. "In dieser Kooperation mit Partnern in den USA konnten wir anhand von modernen Bildgebungsverfahren das Tau-Protein im Gehirn sichtbar machen und so den Zusammenhang mit dem BIN1-Risikogen aufdecken", sagt Nicolai Franzmeier, Erstautor der in "Nature Communications" publizierten Studie. Veränderungen im Gen BIN1 sind der zweitwichtigste genetische Risikofaktor, den mehr als jeder dritte Mensch aufweist. Dennoch sind die krankhaften Mechanismen von BIN1, die zur Erhöhung des Alzheimerrisikos beitragen, noch weitgehend ungeklärt. Personen mit dem sogenannten BIN1-Risikotyp haben erhöhte Ablagerungen des Tau-Proteins im Gehirn, wie Wissenschaftler des IDS zeigen.

"Diese Studienergebnisse weisen mit BIN1 auf einen neuen Mechanismus der Entstehung von Tau-Ablagerungen und Gedächtnisverlust hin. Gerade angesichts der bisherigen Misserfolge von Behandlungsstudien bei der Alzheimer-Krankheit sind neue Ansätze, die auf die Bekämpfung abnormer Veränderungen der Tau-Pathologie fokussieren, wegweisend", so Forschungsleiter Michael Ewers.

(pte/map)
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