EEG-Headsets mit trockenen Kontakten für einen höheren PatientenkomfortAber wie hoch ist die technische Qualität?
Wissenschaftler des Department of Neurology, Medical University of South Carolina in Charleston, USA, haben kürzlich im Rahmen einer Studie untersucht, wie effektiv und sicher ein Prototyp eines batteriebetriebenen EEG-Headsets mit trockenen Kontakten ist und die Ergebnisse mit denen einer Standard-EEG-Untersuchung verglichen. Studienteilnehmer waren 21 Senioren und Seniorinnen, bei denen in 9 verschiedenen Patienten-Status in ein und derselben Sitzung EEG-Untersuchungen mit Standard-Elektroden (SES) und Untersuchungen mit dem trockenen Elektrodensystem (DES) durchgeführt wurden. Die Forscher ermittelten jeweils die Zeit bis zum Anlegen des Headsets (= Set up-Zeit), den Patienten-Komfort und die subjektive Bevorzugung. Drei Experten bewerteten außerdem verblindet anhand eines Web-basierten EEGnet-Systems die technische Qualität einer jeden EEG-Aufzeichnung und verglichen die Leistungsspektren zwischen beiden Systemen. Die Set up-Zeit für das DES lag im Mittel bei 5,7 Minuten, für das SES dagegen bei 21,1 Minuten. Die Patienten selbst berichteten von einem höherem Komfort beim Anlegen des DES. Insgesamt bevorzugten 15 der 21 Studienteilnehmer das Headset mit den trockenen Kontakten. In puncto Qualität zeigte sich allerdings, dass das SES eine signifikant bessere technische Qualität aufwies als das DES. Dennoch fanden die Experten, dass 87 % der EEG-Segmente im DES qualitativ ausreichend waren, um interpretiert werden zu können. Das Fazit der Wissenschaftler: EEG-Headsets mit trockenen Kontakten bieten einen höheren Patientenkomfort als Standard-EEGs und sind zudem schneller anzulegen. Die technische Qualität der DES ist zwar schlechter als die der SES, aber zuverlässig genug, um eine Befundinterpretation zu ermöglichen.
(drs)
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