Stereographien waren im 19. Jahrhundert die Fotografien, die einen dreidimensionalen Bildeindruck erzeugten - und waren zu ihrer Zeit ein enormer Erfolg. Heute sieht man den historischen Abzügen ihre damalige Faszination kaum noch an, denn sie benötigen eine spezielle Halterung, um genau im richtigen Abstand vor die Augen gehalten ihre räumliche Wirkung zu entfalten. Nun haucht die New York Public Library dieser alten Medientechnologie neues Leben ein: Sie bringt ihr enormes Archiv historischer Stereographien nach und nach ins Internet - und nutzt dazu eine aus der Frühzeit des WWW stammende Technik, die GIF-Animation. Was Mitte der 90er mit flatternden Briefumschlägen und sich drehenden Globen in Briefmarkengröße schnell zum Zeichen amateurhaften Webdesigns wurde, hat der aus San Francisco stammende Künstler Joshua Heineman auf seine Art genutzt. Er kombiniert die beiden Teilbilder so, dass sie sich langsam abwechseln und auf einem ganz normalem Bildschirm und ohne Zusatzwerkzeug wie Polarisationsbrillen plastisch werden.
(mmh)
3D mit BordmittelnZurück zur Startseite