Schöne Dinge, böse Dinge
Schönheit liegt im Auge des Betrachters - und orientiert sich am Zeitgeschmack, der sich blitzschnell wandeln kann. Was einmal "schön" war und heute als hässlich empfunden wird oder umgekehrt, das zeigte das Gewerbemuseum Winterthur. In Zusammenarbeit mit dem Werkbundarchiv geht es in der Ausstellung "Böse Dinge" der Frage nach, wie ästhetische Urteile entstehen, welche Wurzeln sie haben und welche Werte sie repräsentieren. Ob verschnörkelter Historismus der wilhelminischen Epoche oder neue Sachlichkeit - unabhängig von der Ausrichtung gab es früher recht eindeutige ästhetische Leitlinien. Der aktuelle Stilpluralismus dagegen erledigt solche Eindeutigkeit, die Grenze zwischen Kitsch und Kunst verschwimmt durch alle Schichten, und im Zweifelsfall lässt sich mit "Ironie" und "Zitat" alles aufwerten. Wie sich Geschmack und Geschmacksbildung verändert haben, können Besucher nicht nur passiv verfolgen: Das Museum bittet sie, eigene "böse Dinge" mitzubringen, um die Ausstellung zu bereichern.
(mmh/map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Abbilder der Erde
      In Zeiten von Geosatelliten und Google Maps ist die Kugelform der Erde eine selbstverständlich akzeptierte Tatsache. In der Folge der kopernikanischen Revolution erschütterte die Wiederentdeckung dieses bereits in der Antike bekannten Sachverhalts das kollektive Weltbild. In der Epoche der Entdeckun...
      Mehr
    • Zeichenfestival
      Vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 ist Erlangen wieder das Mekka der europäischen Comicszene. Zum 21. Mal findet hier der Internationale Comic-Salon statt. Die größte deutschsprachige Veranstaltung rund um die "neunte Kunst" präsentiert erneut ein umfangreiches Programm, das den aktuellen Steigflug des Me...
      Mehr
    • Goethe, Dürrenmatt & Co.
      Ein Herz für historisch Interessierte hat die Bayerische Staatsbibliothek. Sie ist die Heimat des neuen Biographie-Portals, das bereits zum Start Informationen über weit mehr als 100.000 historisch bedeutsame Personen und Familien aus dem deutschen Sprachraum bereitstellt. Das Angebot erstreckt sich...
      Mehr
    • Kunst-Software >Timecraft< vollzieht Schaffensprozesse von Meistern wie Claude Monet oder Vincent van Gogh nach
      Ein Entwickler-Team vom Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, hat unter Mithilfe von Machine Learning die Kunst-Anwendung "Timecraft" entwickelt. Der ausgefeilte Algorithmus hat zuvor mehrere hundert Videos analysiert, die den Malprozess von Gemälden in Zeitraffer zeigten. Anhand dieser ...
      Mehr
    • Auf den Spuren von Phileas Fogg
      „In 80 Tagen um die Welt“ zeigt nicht nur den Fortschrittsoptimismus des 19. Jahrhunderts und das Schrumpfen der Welt durch den Siegeszug moderner Verkehrs- und Kommunikationsmittel. 140 Jahre nach Phileas Foggs Aufbruch hat sich eine Gruppe von Wissenschaftlern zusammengetan, um dessen Reise um die...
      Mehr
    • Sammlungs-Sammlung
      Permanente Knappheit an Mitteln und Personal eint viele Museen in Deutschland. Diese können ihre Bestände deshalb online kaum angemessen präsentieren. Um zu zeigen, welche Schätze oftmals im Verborgenen schlummern, haben der Museumsverband Sachsen-Anhalt und das Institut für Museumsforschung "museum...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 00:27): http://www.neuromedizin.de/Kunst--amp--Kultur/Schoene-Dinge--boese-Dinge.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239