Bei einigen Patienten mit Schmerzen im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule könnte eine zusätzliche kraniosakrale Chirotherapie zu einer Verbesserung der Beschwerden führen. Diese Ansicht vertreten Ärzte zweier Privatpraxen in den niederländischen Städten Dordrecht und Borger in einem Beitrag des „Journal of Chiropractic Medicine“. Die Wissenschaftler berichten hier von einem 37-jährigen Mann, der sich wegen Schmerzen im lumbosakralen Bereich mit Ausstrahlung auf die anterolaterale Seite des oberen linken Beines bei einem Chirotherapeuten vorstellte. Die Schmerzen begannen nach einem Sturz im vorangegangenen Jahr. Weiterführende Untersuchungen führten zu der Diagnose einer post-traumatischen chronischen L4-L5-Facettengelenksdysfunktion sowie einer Dysfunktion des linken Ileosakralgelenkes. Eine chiropraktische spinale Behandlung der lumbalen Wirbelsäule und des Beckens führte den Experten zufolge lediglich zu einer vorübergehenden Besserung der Symptomatik. Eine erst ein Jahr später durchgeführte Knochenszintigraphie zeigte eine Läsion im Bereich des rechten Os sphenoidale. Die daraufhin erfolgte zusätzliche kraniale Chirotherapie hatte zum Ergebnis, dass der Patient vollkommen schmerzfrei wurde und seine Alltagsaktivitäten wieder regulär und ohne weitere Probleme bewältigen konnte. Dieser Fall lässt vermuten, dass in einigen Fällen eine zusätzliche kraniosakrale Chirotherapie zu einer Verbesserung im Bereich der unteren LWS beitragen kann, so die Autoren.