Bei einer Fußheberschwäche können die Betroffenen häufig beim Gehen entweder einen Fuß oder beide Füße nicht mehr richtig anheben, da die Nerven geschädigt sind, die das Anheben des Fußes steuern. Ausgelöst werden kann die Nervenschädigung durch die Krankheit Multiple Sklerose, einem Schlaganfall oder einem Bandscheibenvorfall.

Mobile Ganganalyse

In einem Forschungsprojekt untersucht nun ein Team um PD Dr. Heiko Gaßner, Leiter der Arbeitsgruppe für Bewegungsanalyse und Digitale Medizin der Molekular-Neurologischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Jürgen Winkler) des Universitätsklinikums Erlangen, das Gangbild von Betroffenen mit Hilfe mobiler Sensoren am Schuh. Die briefmarkengroßen Sensoren nehmen dank intelligenter Algorithmen während des Gehens unterschiedliche Messungen vor. Für Dr. Gaßner ist die Entwicklung eines einfach anzuwendenden Diagnostik- und Monitoringsystems sehr wichtig, damit der Verlauf der Fußheberschwäche beurteilt werden kann.

Anders als bei der Parkinsonerkrankung wird die Ganganalyse bei den genannten Krankheiten bisher nicht bei der Fußheberschwäche zur Behandlung eingesetzt. Daher wollen die Forschenden die bereits bestehenden Algorithmen der mobilen Ganganalyse dahingehend erweitern, dass die Fußheberschwäche in Zahlen greifbar wird. „Das Gangbild einer Fußheberschwäche unterscheidet sich grundlegend von dem Gangbild anderer Erkrankungen“, erklärt Heiko Gaßner.

Ein Präzisionsvideokamerasystem konnte durch die Unterstützung der Manfred-Roth-Stiftung für die Ganganalyse angeschafft werden. Die Experten hoffen nun, dass die entsprechenden Sensoren den Betroffenen für den Alltag bald zur Verfügung gestellt werden können.

Für das Forschungsprojekt hat die gemeinnützige Manfred-Roth-Stiftung 30.000 Euro gespendet.

Quelle: PI Universitätsklinikum Erlangen, 27.7.2021