Warum sind in Deutschland so viele Kinder nicht vollständig gegen Masern geimpft? Dieser Frage sind Wissenschaftler der Abteilung für Epidemiologie, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München, im Rahmen einer Studie nachgegangen. Hierzu analysierten sie die Daten aus Impfbüchern von 2116 Kindern, die in der Zeit zwischen 1. Januar 2002 und 31. Dezember 2004 geboren wurden. Zusätzlich untersuchten die Forscher, ob bestimmte sozioökonomische Merkmale oder die Einstellung der Eltern gegenüber Impfungen einen Einfluss auf die Masernimpfquote hatten. Es zeigte sich, dass nur 46,8 Prozent der an der Studie teilgenommenen Kinder bis zum Alter von knapp 15 Monaten die erste Masernimpfung erhalten hatten. Als Risikofaktoren für eine verspätete oder unterlassene Impfung ermittelten die Wissenschaftler folgende Parameter: Das Alter des Vaters bei der Geburt des Kindes (28-33 Jahre), die Geburtsreihenfolge sowie den Einfluss von Heilpraktikern. Besonders maßgeblich beeinflusste jedoch die Einstellung der Eltern gegenüber Impfungen die Masernimpfquote. Nach Ansicht der Experten deutet Letzteres vor allem auf ein unzureichendes Wissen der Eltern über die Bedeutung von Impfungen hin.
(drs)
Abstract aus Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz 2009, Online firstZurück zur Startseite