Wird das Influenzavirus H1N1 resistent gegenüber Oseltamivir?
Aus Italien wird ein Fall einer Influenza A/H1N1 gemeldet, bei dem eine Resistenz gegenüber dem Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir zu beobachten war. Wissenschaftler der Molecular Virology Unit, Fondazione IRCCS Policlinico San Matteo in Padua berichten von einem 2-jährigen an der Influenza erkrankten Leukämiepatienten, in dessen Nasensekret nach 18 Tagen Oseltamivir-Therapie H1N1-Influenzaviren mit einer H274Y-Neuraminidase-Mutation gefunden wurden. Noch zu Beginn der Behandlung konnten keinerlei Medikamenten-resistente Viren nachgewiesen werden. Nachdem das Kind jedoch vier Tage lang mit Oseltamivir therapiert worden war, fanden die Forscher Influenzaviren mit Wildtyp-Anteilen und Teilen eines mutierten Virustyps. Daraufhin wurde die medikamentöse Behandlung unterbrochen, was wiederum eine starke Vermehrung des Wildvirus zur Folge hatte. Letzterer wies schließlich eine deutlich höhere Prävalenz als das mutierte Virus auf. Im Laufe der nächsten Wochen erholte sich der Patient zunehmend bei kontinuierlich abnehmender Viruslast und war 42 Tage nach der Diagnosestellung vollkommen genesen. Die Forscher der Fondazione IRCCS Policlinico San Matteo berichten abschließend davon, dass seit Auftreten dieses Oseltamivir-resistenten H1N1-Influenza A-Virus in Italien bislang noch kein weiterer ähnlicher Fall zu beobachten war (Stand: November 2009).
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 17.07.2025 - 06:55): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Wird-das-Influenzavirus-H1N1-resistent-gegenueber-Oseltamivi.htm
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