Den diagnostischen Wert des Procalcitonins im Serum für eine akuten Pyelonephritis (APN) bei Kindern mit Harnwegsinfektionen (UTIs = urinary tract infections) haben Wissenschaftler des Department of Nephrology, Institute of Surgery Research, Daping Hospital, Third Military Medical University in Chongqing, China, kürzlich im Rahmen einer Metaanalyse nochmals genauer untersucht. Ausgewertet wurden letztendlich 18 hoch-qualitative Studien mit insgesamt 831 pädiatrischen APN-Patienten und 651 Kindern mit unteren Harnwegsinfekten. Die Analysen ergaben, dass ein Serum-Procalcitonin-Wert ≥ 0.5 ng/ml folgende Effektivitätsmerkmale für die Diagnose einer APN besaß: gepoolte Sensitivität von 0,86 (95 % Konfidenzintervall 0,73 - 0,93), gepoolte Spezifizät 0,76 (95 % Konfidenzintervall 0,66 - 0,83), DOR von 18,90 (95 % Konfidenzintervall 6,78 - 52,1) und AUROC 0,86 (95 % Konfidenzintervall 0,83 - 0,89), und zwar mit einer signifikanten Heterogenität (DOR = diagnostische Odds ratio; AUROC = Bereich unter der ROC-Kurve). Allerdings führte die Verwendung eines Procalcitonins von 1,0 ng/ml als Cutoff-Wert zu einer verbesserten Spezifität von 0,91 (95 % Konfidenzintervall 0,86 - 0,94), einer DOR von 55,06 (95 % Konfidenzintervall 22,57 - 115,48) und einer AUROC von 0,94 (95 % Konfidenzintervall 0,92 - 0,96) ohne erkennbare Heterogenität. Bei Kindern mit Harnwegsinfektionen ist ein Cutoff-Wert des Serum-Procalcitonins in Höhe von 1,0 ng/ml besser für die Diagnose einer akuten Pyelonephritis geeignet als ein Wert von 0,5 ng/ml, so die chinesischen Wissenschaftler.