Secretagogin: Neuer neuroendokriner Marker für das neuroendokrine Karzinom der Cervix uteri
Forscher des Department of Obstetrics and Gynecology, The Second Xiangya Hospital of Central South University in Changsha, Hunan, China, haben kürzlich im Rahmen einer Studie die Expression von Secretagogin (SCGN) bei Patientinnen mit einem neuroendokrinen Karzinom der Cervix uteri genauer untersucht und einen möglichen Zusammenhang mit klinisch-pathologischen Merkmalen und der Prognose der Betroffenen analysiert. Das Protein Secretagogin spielt eine wichtige Rolle bei der Auslösung von Stress-Reaktionen im Gehirn. In die Studie eingeschlossen wurden 44 Frauen mit einem cervikalen neuroendokrinen Karzinom, die im Zeitraum zwischen Januar 2010 und Dezember 2017 operiert wurden. Als Kontrollgruppe dienten 55 Patientinnen mit einem nicht-endokrinen Karzinom der Cervix (30 Fälle eines cervikalen Plattenepithelkarzinoms und 25 Fälle eines cervikalen Adenokarzinoms), die sich ebenfalls einem operativen Eingriff unterzogen. In beiden Gruppen wurden immunhistochemische Färbungen des SCGN durchgeführt und in der Studiengruppe mit drei häufigen neuroendokrinen Markern, dem Chromogranin A, dem Synaptophysin (Syn) und dem CD56, verglichen. Außerdem wurden die klinisch-pathologischen Daten in beiden Gruppen genau analysiert und das Überleben der Patientinnen mit dem neuroendokrinen Karzinom weiter nachbeobachtet. Die Rate an positiver SCGN-Expression lag in der Gruppe der Frauen mit dem neuroendokrinen Cervixkarzinom bei 65,9 % (29/44), bei den Frauen mit dem Adenokarzinom bei 8 % (2/25) und bei denen mit dem Plattenepithelkarzinom bei 0 %. Dabei war die Expression von SCGN im Falle des cervikalen neuroendokrinen Karzinoms signifikant höher als bei dem Adenokarzinom und dem Plattenepithelkarzinom (χ2=44.5, p<0.001). Es fanden sich allerdings keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen der positiven Expression von SCGN und den drei häufigen neuroendokrinen Markern. Die weiteren Analysen ergaben, dass die Intensität der SCGN-Färbung in der Gruppe der Patientinnen mit dem neuroendokrinen Cervix-Karzinom mit Lymphknotenmetastasen signifikant höher war als bei den Frauen ohne Metastasen. Dennoch zeigte sich, dass es bei den Frauen mit dem neuroendokrinen Tumor keine signifikante Assoziation zwischen der SCGN-Expression und der Überlebenswahrscheinlichkeit der Frauen gab. Secretagogin ist ein neuer neuroendokriner Marker für das neuroendokrine Karzinom der Cervix uteri und seine Expression korreliert mit den Lymphknotenmetastasen, so die Autoren abschließend.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Damit der Arztberuf nicht krank macht - gibt es Wege aus der Überlastung?
      In „Neurological Research and Practice“, dem Open-Access-Journal der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), wurde aktuell eine Umfrage zu belastenden Ereignissen in der Neurologie veröffentlicht. An der Umfrage nahmen 493 Ärztinnen und Ärzte teil, 318 von ihnen in der neurologischen Weiterbild...
      Mehr
    • Präzisere Messung von Cortisolspiegel mit künstlichem Leuchtsensor
      Cortisol ist ein wichtiges Hormon, das viele wichtige Körperfunktionen wie Blutdruck und Stoffwechsel reguliert. Ein Ungleichgewicht dieses Stresshormons kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Der Cortisolspiegel wird bisher entweder in der Arztpraxis oder in anderen klinischen Einrichtungen gem...
      Mehr
    • Starker Anstieg von Keuchhusten-Erkrankungen in Deutschland
      Mit 25.271 Fällen wurden im letzten Jahr mehr als doppelt so viele Keuchhusten-Erkrankungen in Deutschland gemeldet wie im Jahr 2014. Am häufigsten betroffen waren Säuglinge in Alter von unter einem Jahr. Dabei haben gerade Babys und Kleinkinder das bei Weitem größte Risiko eines schweren oder sogar...
      Mehr
    • Neue Studie aus Schweden untersucht klinische Merkmale der FSME bei Erwachsenen
      In Europa nehmen die Erkrankungszahlen der von Zecken übertragenen FSME (= Frühsommer-Meningoenzephalitis) in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zu. Schwedische Wissenschaftler des Karolinska Institutet in Stockholm haben vor Kurzem im Rahmen einer Studie die klinischen Merkmale und den Erkranku...
      Mehr
    • Durch KI und hyperspektrale Bildgebung sofortige Sepsis-Diagnose möglich
      Sepsis ist die Folge einer fehlgeleiteten Immunreaktion auf eine Infektion, die rasch zu Organversagen und Tod führen kann. Obwohl jede Stunde zählt, gestaltet sich gerade die frühzeitige Erkennung in der klinischen Praxis schwierig. Eine neue Studie von Forschenden des Deutschen Krebsforschungszent...
      Mehr
    • Bionisches Knie für eine bessere Bewegung nach Amputation
      Wissenschaftler des K. Lisa Yang Center for Bionics am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein bionisches Knie entwickelt, das Menschen mit Amputationen oberhalb des Knies helfen kann, schneller zu gehen, Treppen zu steigen und Hindernissen leichter auszuweichen, als sie es mit einer h...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 08.08.2025 - 03:17): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Secretagogin--Neuer-neuroendokriner-Marker-fuer-das-neuroend.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239