Einzelne Wetterkomponenten, wie die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit, spielen offensichtlich eine wichtige Rolle in der Pathogenese des akuten Myokardinfarktes. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des S. Antonio Abate Hospital, Trapani, sowie des University Hospital "P. Giaccone", Palermo, Italien, aufgrund einer Studie mit 3.918 Patienten (2.822 Männer und 1.096 Frauen), die in der Zeit zwischen 1987 und 1998 mit einem akuten Myokardinfarkt zur Behandlung eingeliefert wurden. Die Untersuchungen der Forscher ergaben zunächst, dass insgesamt deutlich mehr Herzinfarkte im Winter auftraten als im Sommer. Die Poisson-Analysen zeigten außerdem bei beiden Geschlechtern eine signifikante Assoziation zwischen der zur stationären Aufnahme führenden Infarktrate pro Tag und der Tages-Minimaltemperatur sowie -Maximalluftfeuchtigkeit. Die Berechnungen ergaben in der Gruppe der männlichen Patienten eine relative Inzidenzratio von 0.95 bezüglich der Minimaltemperatur und eine Ratio von 0.97 hinsichtlich der maximalen Luftfeuchtigkeit. Die entsprechenden Werte bei den Frauen lagen bei 0.91 bzw. 0.94. Diese Untersuchungsergebnisse helfen nach Ansicht der Wissenschaftler, diejenigen Mechanismen, durch die ein akuter Myokardinfarkt getriggert wird, nun besser zu verstehen. Darüber hinaus können mit Hilfe dieser Erkenntnisse Patienten mit bekannten Ischämien im Jahresverlauf künftig noch besser betreut werden, so die Autoren.
(drs)
Fulltext aus International Journal of Cardiology 2009, Vol. 137, Issue 2, pp. 123-129Zurück zur Startseite