Hohe Prävalenz von Angststörungen und Depressionen bei COVID-19-Patienten am Höhepunkt der Corona-Epidemie in Wuhan

Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Surgery Intensive Care Unit am China-Japan Friendship Hospital und des Peking University Institute of Mental Health, National Clinical Research Center for Mental Disorders in Beijing, China, hat kürzlich Im Rahmen einer Querschnittstudie untersucht, wie hoch die Prävalenz von Angststörungen und Depressionen bei COVID-19-Patienten ist und welche Risikofaktoren es hierfür gibt. Teilnehmer der Studie waren 183 Patienten mit einer SARS-CoV2-Infektion (41,1 % Frauen), die im Durchschnitt 53 ± 9 Jahre alt waren und im Zeitraum zwischen Januar und Februar 2020 ins Sino-French New City branch of Wuhan Tongji Hospital eingewiesen wurden. Um die Prävalenz von Angststörungen und Depressionen bei den Patienten zu ermitteln, setzten die Forscher die „Zung Self-Rating Anxiety and Depression Scales“ ein. Außerdem sammelten sie demographische, klinische und soziologische Daten. Unabhängige Risikofaktoren für Angststörungen und Depressionen bei den COVID-19-Patienten wurden mit Hilfe multivariabler logistischer Regressionsanalysen identifiziert. Es zeigte sich, dass die Prävalenz für Angststörungen in der Studiengruppe bei 56,3 % und die für Depressionen bei 39,3 % lag. Die logistischen Regressionsanalysen ergaben, dass ein höheres Lebensalter, das weibliche Geschlecht, geschieden oder verwitwet zu sein sowie die COVID-19-Erkrankungsdauer, eine Nierenerkrankung und eine Depression unabhängige Risikofaktoren für Angststörungen bei den Corona-Patienten waren. Faktoren, die mit einer Depression assoziiert waren, waren ebenfalls das weibliche Geschlecht, aber auch verwitwet zu sein sowie die COVID 19-Erkrankungsdauer und eine Angststörung. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass im chinesischen Wuhan zum Höhepunkt der Corona-Epidemie bei COVID 19-Patienten die Prävalenz von Angststörungen und Depressionen sehr hoch war.

Nach Meinung der Studienautoren könnte eine Identifizierung demographischer, klinischer und sozialer Faktoren dazu beitragen, medizinische Fachkräfte zu ermitteln, um eine psychologische Versorgung als Teil der Behandlung von COVID-19-Patienten oder Patienten mit anderen lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten zu ermöglichen.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 09:48): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Hohe-Praevalenz-von-Angststoerungen-und-Depressionen-bei-COV.htm
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