Die komplizierte Influenzapneumonie ist mit einer hohen Mortalitätsrate assoziiert. In Ländern, wie beispielsweise Taiwan, zählt sie zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Wissenschaftler der Division of Infectious Diseases, Department of Internal Medicine, National Taiwan University Hospital, Taipei, Taiwan, haben nun eine Studie durchgeführt, in der sie retrospektiv die medizinischen Daten von 38 Patienten im durchschnittlichen Alter von 52 Jahren auswerteten. Bei all diesen Patienten war im Zeitraum zwischen 2001 und 2007 eine Influenzapneumonie diagnostiziert worden. Die stationäre Mortalitätsrate lag bei 44,7 Prozent. Bei 25 Patienten wurde das Influenzavirus Typ A und bei den übrigen 13 Personen das Influenzavirus Typ B nachgewiesen. 50 Prozent aller Patienten wiesen keinerlei Komorbiditäten auf. Die weiteren Analysen ergaben, dass mehr als die Hälfte aller Untersuchungsteilnehmer eine Sepsis, einen septischen Schock, Atemstörungen oder ein akutes Atemnotsyndrom entwickelten. Die durchschnittliche Dauer von Beginn der Symptomatik bis zur stationären Aufnahme betrug drei Tage und bei tödlichem Erkrankungsverlauf lag der Zeitraum zwischen Einweisung ins Krankenhaus und Eintritt des Todes im Mittel bei vier Tagen. Eindimensionale Analysen zeigten, dass Patienten mit einem Schock, einer Respirationsrate von größer oder gleich 25/min, einem arteriellen pH-Wert von kleiner 7.35, einem Kreatininwert von größer oder gleich 2 mg/dl sowie einem "Pneumonia Severity Index" IV oder V eine besonders schlechte Prognose hatten. Mehrdimensionale Analysen wiederum ergaben eine Assoziation zwischen einem erhöhten Mortalitätsrisiko und einem APACHE-Score II oder einem Verhältnis des PaO2 und des FiO2 von weniger als 150. Die Kenntnis der prognostischen Mortalitätsfaktoren kann nach Ansicht der Wissenschaftler möglicherweise dazu beitragen, die Influenzapneumonie bei Erwachsenen künftig besser zu beherrschen.
(drs)
Abstract aus Journal of Infection 2009, Vol. 58, Issue 6, pp. 439-445Zurück zur Startseite