Möglicherweise wird es schon bald möglich sein, den genetisch bedingten Magnesiummangel zu behandeln. Eine Gruppe von deutschen, holländischen, belgischen, schweizerischen und tschechischen Wissenschaftlern hat nämlich vor Kurzem eine genetische Ursache für den Magnesiummangel gefunden. Im Einzelnen handelt es sich dabei um Veränderungen an einem Gen mit der Bezeichnung Cnnm2, die ihrerseits zu Veränderungen im Bauplan eines bestimmten Proteins führen. Letzteres befindet sich in der Membran von Nieren- und Darmzellen und reguliert im Normalfall die Magnesiumaufnahme in die Blutbahn. Im Falle der genetisch bedingten Proteinveränderung kommt es jedoch zu einem Verlust der Eiweißstruktur sowie der Proteinfunktion, was zur Folge hat, dass Magnesium nicht resorbiert, sondern über Darm und Niere ausgeschieden wird und letztendlich zu einem Magnesiummangel führt. "Unsere Resultate bieten uns eine Reihe neuer Aufschlüsse über den Magnesiumstoffwechsel im Körper. Am Ende weiterer Forschungs- und Entwicklungsarbeit sehen wir die Möglichkeit, solche Mangelzustände medikamentös zu behandeln", so der Leiter der internationalen Studie, Priv.-Doz. Dr. Dominik Müller, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Nephrologie, Campus Virchow Klinikum, Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Quelle: (IDW)
(drs)
Fulltext aus The American Journal of Human Genetics (2011),VOLUME 88, ISSUE 3, P333-343, MARCH 11, 2011Zurück zur Startseite