Familiäres Risiko für Schlaganfälle
Hatten Eltern einen Schlaganfall, so ist das Risiko für deren Kinder stark erhöht, ebenfalls einen Apoplex zu erleiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Department of Neurology an der Boston University School of Medicine in Boston, USA. Die Wissenschaftler analysierten anhand der Daten der groß angelegten Framingham-Studie, inwieweit sich Häufungen von Schlaganfällen in Zusammenhang mit familiären Konstellationen nachweisen lassen. Dazu untersuchten die Forscher 3.443 Kinder von Personen, die im Alter von 65 Jahren einen Schlaganfall erlitten hatten. Das Alter der Nachkommen lag zu Studienbeginn im Schnitt bei 48 Jahren, 53 Prozent waren weiblich. Ein Apoplex war zu Studienbeginn bei keinem von ihnen in Erscheinung getreten. Die Studienteilnehmer nahmen nach der jeweils ersten Untersuchung über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren noch an weiteren Untersuchungen teil. Dies entspricht rechnerisch 77.534 dokumentierten Personenjahren. Neben 106 Schlaganfällen der Eltern verzeichneten die Forscher insgesamt 128 Apoplexien ihrer Kinder. Die Datenauswertung mittels verschiedener statistischer Verfahren zeigte ein eindeutiges Bild: Auch nach Adjustierung auf Faktoren wie Alter, Geschlecht sowie Risikofaktoren, wiesen diejenigen Studienteilnehmer, deren Eltern bereits einen Schlaganfall erlitten hatten, ein deutlich erhöhtes Apoplex-Risiko auf. Dabei handelte es sich meist auch um den gleichen Schlaganfall-Typ. Besonders deutlich trat dieser Effekt bei ischämischen Schlaganfällen auf. Das Geschlecht der Eltern hatte der Studie zufolge keinen Einfluss auf das Apoplex-Risiko der Kinder. Insgesamt errechneten die Forscher ein um das Dreifache erhöhte Apoplex-Risiko für die Nachkommen von Schlaganfall-Patienten.
(jpo/map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 05.05.2024 - 02:47): http://www.neuromedizin.de/Weiteres/Familiaeres-Risiko-fuer-Schlaganfaelle.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239