Wissenschaftler des Instituts für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf und des Zentrums für Gesundheit in der Arbeit, Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit NRW, Düsseldorf, warnen in einem Beitrag der "Monatsschrift Kinderheilkunde" ausdrücklich vor einem neuartigen Spielzeug: Einem von Kindern selbst herzustellenden Hüpfball, auch "Flummi" genannt. Das Spielzeug wird in Form eines grell leuchtenden Granulats angeboten, das den Angaben der Hersteller zufolge nach Einbringen in Wasser aufquellen und durch ein spezielles Plastikförmchen dann eine Kugelform annehmen soll. Die Wissenschaftler befürchten, dass das Granulat von Kindern leicht mit trinkbarem Brausepulver verwechselt werden und bei Einnahme dann schwere gesundheitliche Folgen haben könnte. Um zu untersuchen, welche Wirkung das Granulat nach oraler Aufnahme hat, führten sie deshalb im Labor unter annähernd physiologischen Bedingungen Versuche hierzu durch. Es zeigte sich, dass das Granulat tatsächlich stark quellende und adhärente Eigenschaften besitzt. Nach oraler Aufnahme besteht den Experten zufolge die große Gefahr, dass es zu einem Verschluss des oberen Gastrointestinaltraktes kommt. Die Forscher raten dringend dazu, bei Verdacht auf Verschlucken des Granulats sofort umfassende Diagnosemaßnahmen durchzuführen und die Kinder möglichst frühzeitig einem Kinderchirurgen vorzustellen. In diesem Zusammenhang wird außerdem darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Granulat nicht um röntgendichtes Material handelt, so dass primär eine Sonographie oder Gastroskopie zum Einsatz kommen sollte. "Aktuell laufen mehrere Rückrufaktionen des Spielzeuges; es ist allerdings damit zu rechnen, dass auf dem Markt der EU noch eine große Menge dieses Produkts im Umlauf ist", so die Warnung der Wissenschaftler.
(drs)
Abstract aus Monatsschrift Kinderheilkunde 2009, Online firstZurück zur Startseite