Die mehrfache Verabreichung von niedrig-dosiertem rekombinantem humanem Erythropoietin verringert bei Neugeborenen mit einer moderaten hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie (HIE) das Risiko für schwere Behinderungen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Third Affiliated Hospital of Zhengzhou University, Zhengzhou, China, aufgrund einer randomisierten, prospektiven Studie mit 167 Neugeborenen mit einer schweren oder moderaten HIE. Für ihre Untersuchung teilten die Forscher die Kinder in zwei Behandlungsgruppen ein. Gruppe 1 bestand aus 83 Neugeborenen, die mit rekombinantem humanem Erythropoietin behandelt wurden. Dabei erhielten 52 Patienten 48 Stunden nach der Geburt für die Dauer von insgesamt zwei Wochen jeden 2. Tag eine Dosis von 300 U/kg und 31 Kinder alle zwei Tage 500 U/kg. Die übrigen 84 Patienten (Gruppe 2) wurden mit konventionellen Methoden behandelt. Von insgesamt 153 Kindern konnten, als diese 18 Monate alt waren, schließlich die während der Studie gesammelten Daten ausgewertet werden. Bis zu diesem Alter hatten 18 von 73 Patienten (24,6%), die mit Erythropoietin behandelt worden waren, eine mittelschwere bis schwere Behinderung entwickelt oder waren inzwischen verstorben. In der Kontrollgruppe traf dies auf 35 von 80 Kindern (43,8%) zu. Das Outcome der Patienten hing dabei nicht von der Dosierung des Erythropoietins ab. Subgruppen-Analysen ergaben jedoch, dass Erythropoietin lediglich die Langzeitprognose von Kindern mit einer moderaten HIE verbesserte und nicht bei schwerer HIE. Negative hämatopoetische Nebenwirkungen der Erythropoietin-Behandlung waren nicht zu beobachten. Diese Untersuchungsergebnisse zeigen, dass niedrig-dosiertes rekombinantes humanes Erythropoietin in der Behandlung der moderaten hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie effektiv und sicher ist, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Pediatrics 2009, Vol. 124 No. 2, pp. e218-e226Zurück zur Startseite